Rezension

Konnte mich nicht vollends überzeugen

Todesreigen - Andreas Gruber

Todesreigen
von Andreas Gruber

"Nachdem eine Reihe von Kollegen auf brutale Art Selbstmord begangen haben, wird Sabine Nemez – Kommissarin und Ausbilderin beim BKA – misstrauisch. Vieles weist auf eine jahrzehntealte Verschwörung und deren von Rache getriebenes Opfer hin. Sabine bittet ihren ehemaligen Kollegen, den vom Dienst suspendierten Profiler Maarten S. Sneijder, um Hilfe. Doch der verweigert die Zusammenarbeit, mit der dringenden Warnung, die Finger von dem Fall zu lassen. Dann verschwindet Sabine spurlos, und Sneijder greift selbst ein. Womit er nicht nur einem hasserfüllten Mörder in die Quere kommt, sondern auch seinen einstigen Freunden und Kollegen, die alles tun würden, um die Sünden ihrer Vergangenheit endgültig auzulöschen ..." (Quelle: Amazon)

*Erster Satz des Buches*
"Die Autobahn verlor sich jenseits der Scheinwerferkegel in der Dunkelheit und lag vor Benno Marx wie eine endlose Gerade."
 
*Infos zum Buch*
Seitenzahl: 576 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag
ISBN:  978-3442483136
Preis: 9,99 € (Taschenbuch) / 8,99 € (E-Book)
Reihe: Todesfrist
          Todesurteil
          Todesmärchen
          Todesreigen

*Infos zum Autor*
"Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, lebt als freier Autor mit seiner Familie und fünf Katzen in Grillenberg in Niederösterreich. Seine Bücher wurden u.a. für den Friedrich-Glauser-Krimi Preis nominiert, mit der Herzogenrather-Handschelle, dem Skoutz-Award, dem Leo-Perutz-Krimi-Preis, dreimal mit dem Vincent Preis und dreimal mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet." (Quelle: Amazon)

*Fazit*
-> Wieso wollte ich dieses Buch lesen? 
Den ersten Band "Todesfrist" fand ich sehr sehr gut und auch, wenn ich seitdem kein Buch des Autors mehr gelesen habe, war ich neugierig, auf Gruber's neuesten Roman. 

-> Cover: 
Ein ganz wundervolles Cover, dass mit seinem schwarzen Hintergrund und den gelb abgesetzten Vögeln irgendwie neugierig macht. Sieht man genauer hin, hat es den Anschein, als ob ein Vogel den anderen angreifen würde, was zusätzlich neugierig macht. 

-> Story + Charaktere: 
Normalerweise ist es kein großes Problem, einen Roman aus einer Krimi-Reihe zu lesen, da diese meist unabhängig voneinander geschrieben werden. Zwar war auch "Todesreigen" problemlos zu lesen, spoilerte aber eigentlich den kompletten Vorgängerband "Todesmärchen", was ich ehrlich gesagt dann doch ein wenig doof fand. 
 
Nun halten wir also einen fast 600 Seiten starken Thriller in den Händen und müssen uns fragen: kann der Autor auch dieses Mal überzeugen? Auch wenn ich die Charaktere stellenweise sehr gelungen fand (Maarten S. Sneijder ist schon ein Phänomen) und die Story als solches sehr interessant gestaltet, so fand ich manche Stellen dann doch ein wenig langatmig, auch wenn eigentlich viel passiert. Gut fand ich jedoch, dass nicht nur die beiden Ermittlerinnen Tina Martinelli und Sabine Namez begleitet werden, sondern auch ein gewisser "Hardy" (dessen genauere Bedeutung ich euch hier jedoch nicht verraten möchte), denn so kam zwischendurch immer mal wieder ein wenig neuer Wind in die Geschichte. Die Spannungskurve konnte der Autor, meiner Meinung nach, jedoch aber nicht dauerhaft aufrechterhalten und die ersten 250 Seiten passierte - trotz des ein oder anderen Mordes/Selbstmordes/Unfalls - irgendwie nicht wirklich viel - oder man könnte sagen, MIR passierte einfach nicht genug. Auch vom besten Charakter des Buches - Sneijder - erfährt man deutlich weniger, als es noch im ersten Band der Fall war, mir persönlich war er einfach zu wenig präsent. 
 
Die Charaktere Sabine/Tina mochte ich sehr gerne, denn die beiden Arbeiten nicht nur als eigenständige Ermittler, sondern auch im Team sehr gut zusammen. Dabei lassen sie sich nicht unterkriegen und finden immer wieder neue Wege, ans Ziel zu gelangen. Mein Lieblings-Charakter ist und bleibt jedoch definitiv Sneijder, der mit seiner wenig herzlichen, dafür aber umso offeneren Art so manches Mal zum schmunzeln brachte. 
 
-> Schreibstil: 
Andreas Gruber bedient sich eines angenehmen, gut verständlichen Schreibstils, mit Kapiteln in einer angenehmen länge. 

-> Gesamt: 
Ein passabler Thriller, der mich jedoch auf Grund einiger Längen nicht vollständig überzeugen konnte. Die Charaktere gefielen mir jedoch dafür umso besser und auch das Ende war zufriedenstellend. 

Wertung: 4 von 5 Sterne!