Rezension

Konnte mich trotz vieler guter Ansätze nicht überzeugen

Nacht ohne Namen
von Jenny-Mai Nuyen

Bewertet mit 3 Sternen

Als Nicki einen mysteriösen Anruf von ihrem Freund Canon bekommt und dieser am nächsten Tag plötzlich verschwindet, begibt sich Nicki auf die Suche und stößt dabei auf unglaubliche Geheimnisse und eine düstere Welt...

Zum ersten Mal aufmerksam auf das Buch wurde ich irgendwann Ende letzten Jahres, mir gefiel das Cover auf Anhieb und der Klappentext klang interessant.

Leider wurde ich mit dem Buch dann aber überhaupt nicht warm, was zu einem Teil wohl am sehr detaillierten und ausschweifenden Schreibstil der Autorin lag. Sie schreibt sehr verschnörkelt und verliert sich in ihren Sätzen, so das es mir manchmal richtiggehend schwerfiel ihr zu folgen.

Auch die Handlung entwickelt sich zunehmend verwirrender. Nicki sucht ihren Freund Canon, der nach einem mysteriösen Anruf wie vom Erdboden verschluckt scheint. Die Beziehung die die beiden haben, war mir duchweg unklar und auch ein bisschen zu unrealistisch. Nicki und Canon haben sich zwei Jahre lang zum Zeichnen in der Bahn getroffen, doch so wirklich kennen tun sie sich eigentlich nicht. Auf ihrer Suche rutscht sie gleich zu Beginn in eine brenzlige Situation aus der ihr Tallis heraushilft. Tallis ist ein Dämon und ein wirklich unterhaltsamer Kerl. Nicht ganz uneigennützig begleitet er Nicki auf ihrer Suche, die sie in die "Unwelt" führt...

So lass ich es an dieser Stelle stehen, denn ich will niemandem etwas vorweg nehmen. Ganz klar sagen kann ich, das es sich hier um einen Urban Fantasy Roman handelt und sowas muss man scheinbar wirklich mögen um sich ganz fallenlassen zu können.

Mir fiel es sehr schwer mich auf die Geschichte einzulassen und ich musste das Buch mehrere Male zur Seite legen und mich dann auch wieder zwingen es zu Ende zu lesen. Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, dann hätte ich vermutlich abgebrochen. Mir war die Handlung zu konfus, die Protagonisten waren mir zu oberflächlich gestaltet und der Stil war einfach nur verwirrend.

Die Atmosphäre empfand ich als recht düster und durchweg bedrückend, was ich auf Nicki zurückführe, die mir für ihr Alter viel zu depressiv und vom Leben gelangweilt erschien.

Das Ende war okay, es bleiben einige Fragen offen, die vielleicht in Folgebänden geklärt werden, die ich wohl nicht mehr lesen werde.

Fazit:
Leider hat es Jenny-Mai Nuyen, trotz vieler guter Ansätze nicht geschafft mich mit "Nacht ohne Namen" für sich gewinnen zu können. Ihr ausschweifender Schreibstil hatte oft zur Folge, das ich den Faden verlor, die Protagonistin wirkte auf mich zu gelangweilt und die Handlung war nicht immer ganz nachvollziehbar und teilweise viel zu abgehoben. Schade.