Rezension

Konnte mich überhaupt nicht überzeugen

Ewiglich die Sehnsucht - Brodi Ashton

Ewiglich die Sehnsucht
von Brodi Ashton

Nach einem halben Jahr, in dem Nikki spurlos verschwunden blieb, taucht sie plötzlich wieder auf. Ihre Familie und Freunde glauben, dass sie ein Drogenproblem hat. In Wahrheit ist Nikki nach einem Streit mit ihrem Freund Jack dem Ewiglichen Cole auf den Leim gegangen und war mit ihm im Ewigseits um ihn zu 'nähren'. Dort konnte sie allerdings nur an Jack denken und will noch einmal auf die Erde zurück kehren um sich zu verabschieden und ihre Geschäfte zu regeln bevor sie wieder in die Unterwelt muss - diesmal für immer.

Im gesamten Buch herrscht eine düstere, bedrückende und absolut depressive Stimmung. Ja, Nikki hat es nicht leicht. Sie hat den Tod ihrer Mutter zu bewältigen und ansonsten die normalen Sorgen eines Teenagers - erste große Liebe und Enttäuschung. Leider bekam ich das ganze Buch über keinen Zugang zu dieser Figur. Nikki ist zwar der Hauptcharakter, aber dennoch bleibt sie mir viel zu farblos. Außer Gejammer kommt von ihr nicht viel. Leider ist es auch mit den anderen Charakteren nicht anders. Diese halten sich mit dem Gejammere zwar zurück, bleiben aber ähnlich farblos. Nikkis beste Freundin kommt kaum vor und wenn, dann nur sehr oberflächlich und ihre große Liebe Jack wird vor allem zu Beginn so unsympathisch dargestellt, dass man sich wirklich fragt, warum gerade dieser Kerl eigentlich so toll ist. Sowieso kam es mir so vor, als wäre der Jack zum Ende des Buches ein ganz anderer als zum Beginn. Zu Beginn der unnahbare Schul-Schönling, dem alle Mädels hinterherrennen und der das auch weiß und es ausnutzt, und am Ende der beste Freund seit Kindertagen, der immer nur die Eine wollte. Hö?

Die Geschichte an sich fand ich zu Beginn ein wenig wirr. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es keine große Einleitung gibt. Man wird sofort in die Handlung geschmissen und mit Begriffen wie Nährung, Ewiglichen, Tunnel, Ewigseits etc. konfrontiert. Nicht gerade das übliche, aber gut, man liest sich recht schnell rein und kann sich nach einigen Seiten erklären was gemeint ist. Hinzu kommt noch, dass die Erzählung Zeitsprünge macht. Es wird aus der Vergangenheit und Zukunft erzählt, so dass man die Infos nur häppchenweise vorgesetzt bekommt.

Ansonsten fand ich es noch sehr anstrengend, dass seitenweise nichts passiert ist. Viel blablabla und wenig Handlung. Man könnte meinen, dass es Nikki egal ist was mit ihr passiert oder dass sie sich in der Opferrolle einfach nur sehr gut gefällt. Generell konnte ich ihre Motivation nicht im geringsten nachvollziehen.

Insgesamt war ich von diesem Buch sehr enttäuscht und es hat mir überhaupt nicht gefallen. Am nettesten war noch die Verknüpfung mit der Orpheus-Eurydike-Sage, aber auch diese konnte nicht überzeugen, zumal ich sie sehr plump eingebaut fand. Für mich ist dieses Buch abgeschlossen, auch wenn es noch Platz für eine Fortsetzung lässt, die wahrscheinlich auch noch kommen wird.