Rezension

Konnte nicht ganz überzeugen

Blinde Schatten - Anna Martens

Blinde Schatten
von Anna Martens

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die Goldschmiedin Johanna Gerke erwacht im Krankenhaus - schwer verletzt und ohne Erinnerung an die letzten Monate. Sie wurde überfallen und brutal zusammengeschlagen - doch von wem? Die Polizei schließt einen simplen Überfall aus. Während ihrer allmählichen körperlichen Genesung beginnt Johanna zu recherchieren und stellt erschüttert fest, dass sie ein völlig falsches Selbstbild hat. Viele Menschen hat sie verletzt und vor den Kopf gestoßen. Doch wer hasst sie so sehr, dass er sie umbringen will? Wann wird er es wieder versuchen?

Die Geschichte beginnt eingängig, ist von Anfang an spannend und kommt ohne massive Gewalt und viel Blutvergießen aus, was ich sehr mag. Auf der Suche nach dem möglichen Täter werden verschiedene Personen präsentiert, viele Möglichkeiten im Laufe der Handlung jedoch einfach nicht weiter verfolgt. Statt dessen stellt Johanna immer wieder unerklärliche Dinge fest, wie durch eine Psychologin vorhergesagt häufen sich ihre Panikattacken, die für mich als Leser nicht immer nachvollziehbar sind und ihre Glaubwürdigkeit wird zunehmend infrage gestellt. Das führt bei mir zu einer zunehmenden Distanz zu Handlung und Protagonistin, die Spannung flacht ab und das Buch fesselt mich nicht mehr. Kleinere Ungereimtheiten, eine nicht immer schlüssige Handlung und viele sehr oberflächlich abgehandelte Personen führten auch dazu, dass ich das Buch immer wieder mal zur Seite gelegt habe. Auch das Ende konnte mich letztendlich nicht überzeugen, obwohl das Tempo wieder etwas anzieht - die Auflösung wirkt konstruiert, und der Täter wird mehr oder weniger nur noch präsentiert.

Fazit:
Nach einem vielversprechenden, spannenden und fesselnden Start wurden meine daraufhin recht hohen Erwartungen an den weiteren Verlauf enttäuscht - Spannung flacht ab, die Handlung wird träge, die Protagonisten bleiben oberflächlich und das zweifellos vorhandene Potential der Geschichte wird leider nicht genutzt. „Blinde Schatten“ ist insgesamt nicht schlecht, konnte mich aber auch nicht ganz überzeugen.