Rezension

Koontz rockt

Suizid
von Dean Koontz

Bewertet mit 5 Sternen

Die frühen Thriller von Dean Koontz habe ich alle gelesen, deswegen war ich auf "Suizid" schon sehr gespannt. Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht und ja, er hat nicht zu viel versprochen. Im Mittelpunkt der Story steht die FBI-Agentin Jane Hawk, deren Mann vor kurzem Selbstmord verübt hat. Aus heiterem Himmel, ohne erkennbaren Grund hat er sich das Leben genommen und lässt Jane und den gemeinsamen kleinen Sohn Travis alleine zurück. Jane kann sich nicht mit dem Selbstmord abfinden, recherchiert und findet heraus, dass die Selbstmordrate aus unerklärlichen Grünen enorm angestiegen ist. Ihre Recherchen bleiben nicht unbemerkt, als das Leben ihres Sohnes bedroht wird, taucht sie ab, hier kommen ihr ihre FBI-Erfahrungen zugute.

Mit Jane  Hawk hat Dean Koontz eine toughe und sympathische Protagonistin geschaffen, die alles macht um ihren Sohn zu schützen und andererseits herauszufinden, was hinter dem unerklärlichen Anstieg der Selbstmordrate liegt. Sie plant akribisch und taktiert, ist lange Zeit als Einzelkämpferin unterwegs, erst gegen Ende findet sie Unterstürzung. Mehr als einmal ist sie in Lebensgefahr, denn ihre Gegner verfügen über unendliche Mittel und sind bestens vernetzt. Jane muss in Notwehr töten, was ihr widerstrebt, sich aber nicht vermeiden lässt.

Die Thematik ist spannend, was hinter den Selbstmorden steckt ist perfide und dabei nicht unbedingt abwegig. Ein Szenario das man sich nicht vorstellen mag. Mehr als einmal hatte ich bei der Vorstellung Gänsehaut.

Koontz schreibt klasse, locker und so detailliert, dass die Personen authentisch wirken. Sowohl Jane als auch die anderen Figuren sind gut gezeichnet, so dass ich eine bildliche Vorstellung hatte. Die Gegenden in Kalifornien sind super beschrieben und bilden eine interessante Kulisse für die fesselnde Story.

Das Ende ist nicht abgeschlossen, die englischsprachige Ausgabe wird als "Jane Hawk Teil 1" bezeichnet, so dass man auf eine Serie hoffen kann. Schade dass das bei der deutschen Ausgabe nicht erwähnt wird.

Fazit: Koontz wie man ihn kennt, toll geschrieben, spannende Thematik und eine Protagonistin, mit der ich mitfiebern konnte. Ich hoffe auf eine Fortsetzung.