Rezension

Krimi mit viel italienischem Flair

Die Tote am Lago Maggiore - Bruno Varese

Die Tote am Lago Maggiore
von Bruno Varese

Bewertet mit 5 Sternen

Unheimlich spannender Fall für Matteo Basso

"Die Tote am Lago Maggiore" erscheint im Februar 2016 im KiWi-Verlag als Taschenbuch, es kostet 9,99 Euro.
Für den Autor Bruno Varese ist es der erste Kriminalroman, er wohnt in der Gegend des Lago Maggiore.

Das Cover des Buches zeigt den Blick von einer Terrasse auf den Lago Maggiore, ich würde gern selbst von dort aus auf den See schauen. Besonders gut gefallen mir auch die Innenseiten, sowohl vorn als auch hinten sind Karten von der Gegend des Lago Maggiore zu sehen. So kann sich auch ein Ortsunkundiger besser vorstellen, wo ein Großteil der Handlung stattfindet.

Zum Buch:
Matteo Basso war Polizeipsychologe in Mailand, hat den Job dort aber an den Nagel gehängt und ist in seine Heimat nach Cannobio am Lago Maggiore zurückgekehrt, um dort die Macelleria (Metzgerei) seines verstorbenen Vaters weiterzuführen. Das Fleischerhandwerk hat er schon in jungen Jahren von seinem Vater gelernt. Seine Probleme hat er allerdings mit der Herstellung schmackhafter Salsiccia, die kriegt er einfach nicht hin. Dabei unterstützt ihn Gisella Tonetti, seine Angestellte und (platonische) Freundin.
Diese wird eines Morgens tot im Wasser aufgefunden - ertrunken. Doch warum wollte sie ihren Chef mitten in der Nacht vor ihrem Tod telefonisch erreichen? Außerdem war Gisella eine ausgezeichnete, erfahrene Schwimmerin. Matteo Basso zweifelt daran, dass Gisellas Tod nur ein tragischer Unglücksfall sein soll.
Er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und findet schon bald heraus, dass Gisella ein Restaurant eröffnen wollte und bereits ein Gebäude gekauft und fleißig renoviert hat. Doch woher stammen die 50 000 Euro, die Matteo in Gisellas Wohnung findet?
Matteo hält Franco Maldini, den Mann für den Gisella an ihrem letzten Abend gearbeitet hat, für verdächtig und spioniert dem Mann nach. Er wird aber beim Schnüffeln in dessen Haus erwischt und von der Polizei in Gewahrsam genommen. Außerdem erhält Matteo einen Droh-Anruf, er soll dem mysteriösen Anrufer "das geben, was er will".
Kommissarin Zanetti ist die Einzige, die nicht an einen Unglücksfall glaubt, sie und Matteo unterstützen sich gegenseitig bei Spurensuche und Ermittlungen.
Mehr von diesem Buch verrate ich nicht, um dem Buch nicht die Spannung zu nehmen.

Meine Meinung:
Das Buch ist ein eher ruhiger Krimi, in dem erfreulicherweise kein Blut fließt. Der Autor schafft es von der ersten Seite weg, den Leser ins Geschehen einzubinden, es wird bis zum Schluss auf keiner Seite langweilig. Die Charaktere sind ganz toll beschrieben, besonders die drei Alten aus der Autowerkstatt hatten es mir angetan (besonders gelacht habe ich, als sie sich um Matteos Macelleria kümmern...).
Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten, es gibt viele Spuren und Verdächtige, auf den tatsächlichen Täter hätte ich nie im Leben getippt. Sehr stimmiges Buch, allein das Vorleben Matteos und die Frage warum er in seine Heimat zurückkehrt, wird nicht beantwortet. Das ist allerdings auch nicht wichtig für das Buch und bietet Raum für weitere Fälle und Geschichten.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich würde auch gern eine Fortsetzung lesen.
5 Sterne und mein Tipp: LESEN !!