Rezension

Krimiflair statt Hochspannung!

Krähenmutter - Catherine Shepherd

Krähenmutter
von Catherine Shepherd

Bewertet mit 3 Sternen

Krähenmutter” von Catherine Shepherd ist der erste, in sich abgeschlossene Band der Laura Kern-Reihe und umfasst in der Printversion 288 Seiten. Dieser Thriller ist am 04. Oktober 2016 im Piper-Verlag erschienen und als Taschenbuch sowie als Ebook erhältlich.

Die Geschichte ist in elf römisch-nummerierte Kapitel unterteilt und enthält ebenso ein Prolog sowie einen Epilog. Die Geschichte wird aus der Position eines Erzählers wiedergegeben, der sowohl Einblicke in die konkrete Handlung sowie auch in die Gedanken der Personen hat. Das Hauptaugenmerk legt der Erzähler auf die Kommissarin Laura Kern, der Mutter des entführten Kindes - Sophie Nussbaum - sowie auf »Baby«, dessen wahre Identität Stück für Stück aufgeklärt wird.

Der Kern der Handlung ist die Entführung eines Kindes aus einem Berliner Supermarkt. Da es keine Lösegeldforderung gibt und die Eltern sich unkooperativ zeigen, kommen bei der Kommissarin und ihrem Partner Max Ungewissheit und Misstrauen auf. Zudem sitzt dem Team auch noch das Innenministerium im Nacken und macht Druck. Zeitgleich wird ein Pärchenmörder gesucht, um dessen Aufklärung sich aber ein Kollege namens Taylor Field kümmert. Diese Fälle werden im Laufe der Geschichte teilweise miteinander verwoben.

Beim Auftakt dieser Reihe kam bei mir eher Krimiflair als nervenaufreibende Thrillerspannung auf. Der Fall ist überaus interessant, aber leider wirkte er mir stellenweise zu konstruiert, hatte zu wenige überraschende Wendungen und Schockmomente und war mir auch etwas zu vorhersehbar. Für meinen Geschmack gab es zu viel Einsicht in das Leben des Antagonisten. Diese Abschnitte hätten etwas geheimnisvoller und undurchschaubarer sein müssen.

Nichtsdestotrotz war mir Laura Kern sehr sympathisch. Sie ist ein ehrgeiziger, interessanter Charakter, der traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit hatte. Klingt klischeehaft? Ja, das mag sein. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass sie womöglich mit einigen Komplikationen und Hindernissen zu kämpfen hat, die in den nächsten Bänden noch mehr an die Oberfläche kommen könnten.

Fazit: Krimiflair statt Hochspannung! Wer nervenaufreibende Spannung erwartet, wird leider enttäuscht. Krimifans, die leicht vorhersehbare Geschichten mögen, kommen hier aber voll auf ihre Kosten.