Rezension

Kurz aber intensiv

Todesspiegel - Florian Gerlach

Todesspiegel
von Florian Gerlach

Bewertet mit 3 Sternen

Nach jahrelangen Enttäuschungen, trifft die junge Anna endlich auf einen netten Mann, der ihr direkt gegenüber wohnt und für sie die Liebe ihres Lebens zu sein scheint. Doch ahnt sie nicht, dass ein gefährliches Killer hinter ihr her, der nichts mehr als den Tod in ihren Augen sehen möchte...

Dieser Thriller ist ziemlich kurz und intensiv. Die Handlungen prasseln nur so aufeinander ein. Das führt dazu, dass man die Protagonisten kaum kennenlernen kann, ehe die Geschichte mit dem Augenmörder, den Blinden, schon beginnt, der es ganz klar auf Anna abgesehen hat. Die Handlungen können in sich nicht in ihrer Gänze entfalten werden und die Emotionen bleiben mehr so in der Luft hängen.Vieles passiert ziemlich plötzlich und schnell ist es auch schon vorbei. Die Hintergründe des Mörders werden ziemlich früh offen gelegt, aber nicht ausführlich genug erläutert, da sich seine Gründe nur um wenige Dinge drehen, die sich unablässig wiederholen. Das wirkliche warum wird nur sehr unzureichend angerissen. Etwas gestört hat mich die Tatsache, dass von Anfang an der Name des Mörders bekannt ist und das Opfer kennt, sodass die Schlüsse durch das Opfer ziemlich schnell gezogen werden können. Das Ende wirkt gezwungen, so als müsse es noch was rausreißen und versucht dies mit einem offenen Ende, der schlimmes erahnen lässt. Wer gerne gute Thriller liest, wird es mit dem hier schwer haben, da er sehr einfach und oberflächlich geschrieben ist, oft auch sehr realitätsfern. Es wirkt mehr so, als sei dies ein erster Versuch, ein erstes Wagnis überhaupt eine Art von Thriller zu schreiben.