Rezension

Kurz und gut?!

Am Strand - Ian McEwan

Am Strand
von Ian McEwan

Bewertet mit 2 Sternen

„Sie waren jung, gebildet und in ihrer Hochzeitsnacht beide noch unerfahren, auch lebten sie in einer Zeit, in der Gespräche über sexuelle Probleme schlicht unmöglich waren.“(S.7)

Der Roman „Am Strand“ von Ian McEwan schildert die Situation eines frisch vermählten Ehepaares im Jahre 1962 und deren Erwartungen und Ängste an die Hochzeitsnacht. Edward und Florence haben gegenüber diesem Ereignisse unterschiedliche Postionen und versuchen mit ihren Gedanken umzugehen. Edward ist freudig erregt und hat lange Zeit auf diesen Moment gewartet, obwohl Florence ihren Gatten liebt, kann sie sich nicht recht für die körperliche Seite der Liebe begeistern und versucht diesem zu entrinnen. Folglich scheint sich bereits eine Krise in der jungen Ehe anzubahnen.

Der Beginn des Romans sowie die kurze Beschreibung der Protagonisten sind gut gelungen und machen den Leser auf den Fortgang neugierig. Im weiteren Verlauf wird neben der ersten Nacht auch die Biographie beider Figuren erläutert, sodass quasi mehrere Erzählstränge vorhanden sind, welche letztlich Auswirkungen auf den anbahnenden Konflikt haben. Die abwechselnden Erzählteile halten die Erzählung lebendig, da der Konflikt heraus gezögert und die jeweiligen Figuren veranschaulicht und deren Gefühlswelt nachvollziehbar wird. Ferner ist die Kontextualisierung der Erzählung in den historischen Kontext durch kleine Details gelungen und hat einen als Leser nicht erschlagen, z.B. durch den Vermerk bestimmter berühmter Persönlichkeiten. Hinsichtlich des Schreibstils und der Erzähltechnik hat mir der Roman wirklich gut gefallen, jedoch konnte mich gen Ende der Inhalt nicht mehr so stark fesseln.