Rezension

KurzRezi: Von Todesfeen, Cops und anderen Wesen

Plötzlich Banshee - Nina MacKay

Plötzlich Banshee
von Nina MacKay

Der Inhalt...

Alana hat als Banshee eine ganz schön große Last zu tragen: Sie sieht über den Köpfen jedes einzelnen Menschen eine Uhr, die die noch verbliebene Lebenszeit desjenigen anzeigt. Und wäre das noch nicht schlimm genug bringt sie auch noch Unglück – egal wo sie hingeht. Und als wäre DAS nicht schon genug, kreischt sie wie eine Furie, wenn ihr ein Mensch begegnet, der nur noch wenige Tage zu leben hat. Als in Santa Fe mehrere Leichen gefunden werden, muss sich Alana schnell eingestehen, dass hier alles anders ist als gedacht. Und sie muss sich auch eingestehen, dass Dylan – der Detective, mit dem sie aufgrund der Mordserie zusammen arbeiten muss – mehr für sie ist, als nur ein Kollege...

Meine Meinung...

Nina MacKays Schreibstil ist ein guter: Locker, leicht und immer mit einer gehörigen Portion Humor, entführt sie uns in die Welt der magischen Wesen aus Santa Fe. Und dort gibt es so einige! Ich fand es sehr interessant die unterschiedlichsten Wesen und ihre Fähigkeiten kennenzulernen. (Zwar fand ich den Umstand, dass Alana in einer winzigen Stadt lebte, in der quasi 80 Prozent der Bevölkerung magischer Herkunft waren – und sie by the Way keinen Deut davon ahnte – etwas unlogisch, aber naja, wir wollen ja nicht zu kleinlich sein ^^) Wo wir schon bei meinem größten Kritikpunkt wären: Alana, unsere Hauptprotagonistin. Ich wurde leider überhaupt nicht mit ihr warm. Am Anfang dachte ich noch: Tough, selbstbewusst, tollpatschig – eine interessante Kombi. Doch nach und nach entwickelte sie sich zu einer wirklich anstrengenden Person...Sie war mir schlicht zu unreif und handelte in manchen Situationen einfach nur unlogisch (Ich sage nur „Sektpyramide“...). Besonders schlimm fand ich ihr Verhalten Dylan gegenüber: Erst ihre kindischen und zickigen Sprüche und später dann ihre ständigen Spielereien mit seinen Gefühlen – das ging gar nicht! Und dass, obwohl Dylan sie ganz offensichtlich mehr mochte und dies auch offen zugab. Ein bisschen Knutschen um den Detective abzulenken? Alana kennt da keine Skrupel... Ich bleibe bei meiner Meinung, dass es fairer und besser gewesen wäre, wenn Alana offen und ehrlich gesagt hätte, dass sie sich momentan keine Beziehung vorstellen konnte. Ein Satz, und das größte Problem wäre vom Tisch gewesen; und sie hätte sich wieder den wesentlichen Dingen zuwenden können, nämlich ihren besten Freund zu retten. Der blieb nämlich eine Zeit lang ziemlich auf der Strecke. Da hat man sich teilweise gefragt: Huch, DAS sollen noch beste Freunde sein? Clay hat mir mit Dylan übrigens am besten von den ganzen Charakteren gefallen. Ich mochte seine gut gelaunte und pfiffige Art total gerne. Auch wenn mir seine Antihaltung Dylan gegenüber teilweise etwas zu drüber war... Der arme Kerl bekam es aber echt nur drauf. Wenn ich da an den Pilz denke... Fiese Nummer! Dylan mochte ich von Anfang an. Ich fand es schön zu sehen, wie er sich um seinen kleinen Bruder Rider kümmerte (der zum Ende hin gar nicht mehr erwähnt wurde.. merkwürdig), und wie ernst er seinen Job als Polizist nahm. Er bildete einen schönen – und deutlich sympathischeren (!) - Gegenpol zu Alana.

Toll war auf jeden Fall, wie die Autorin einen auf die falsche Spur gelenkt hat. Ich hatte zwar einen kleinen Verdacht, wer in der „ganz großen Sache“ mit drin hing, doch das ganze Ausmaß, war mir nicht bewusst. Das Grundgerüst rund um die Banshees und die anderen magischen Wesen fand ich gut und logisch. Die Geschichte begann sehr dynamisch; die ersten Opfer wurden gefunden und man hat viele neue und unterschiedliche Charaktere kennengelernt. Im Mittelteil dümpelte die Geschichte für meinen Geschmack etwas zu sehr vor sich hin. Mehr Opfer, aber wenig neue Erkenntnisse können auf Dauer etwas frustrierend sein ;) (Spoiler Anfang!) Auch kristallisierte sich langsam eine Dreiecksbeziehung heraus, die mir ganz und gar nicht gefiel. Mir persönlich hätte es vollkommen ausgereicht, wenn Clay und Alana einfach nur Freunde geblieben wären. Dafür hängt mir dieses Thema einfach schon zu sehr aus den Hals raus. (Spoiler Ende!) Doch das Ende enthielt dann alle nötige Rasanz, die ich zuvor bemängelt hatte. Es geht Schlag auf Schlag, viel Blut fließt und Menschenleben werden genommen; viel Action auf den letzten Seiten. Trotz alldem fehlt einfach der letzte Funke, der partout nicht zu mir überspringen wollte. Vielleicht lag es daran, dass sich, für mich persönlich, dann doch zu viel an den gängigen Jugendbüchern bedient wurde. Mir ist klar, dass es schwierig ist, unter all den schon zig Millionen Jugendbüchern die bereits existieren, genau derjenige Autor/diejenige Autorin zu sein, die nun genau JENE innovative Idee hat, aber ein bisschen mehr (vor allem als einen Ball und Liebe über drei Ecken) hab ich ehrlich gesagt schon erwartet...

Das Fazit...

Ein Jugendbuch mit viel Humor und guten Ansätzen. Hier und da ein paar Kleinigkeiten die störend ins Auge fallen, trotz allem eine schöne Idee. Leider hat mich Alana teilweise in den Wahnsinn getrieben. Daher „nur“ 3 Sterne.