Rezension

Kurzweilig

Und du kommst auch drin vor - Alina Bronsky

Und du kommst auch drin vor
von Alina Bronsky

Bewertet mit 3.5 Sternen

Auf "Und du kommst auch drin vor" war ich sehr gespannt. Das Konzept, dass die Protagonistin glaubt, ihr Leben in einem Roman wiederzuerkennen, fand ich interessant und ich war neugierig, was die Autorin daraus machen würde. Dieser Aspekt der Geschichte hat mir gut gefallen. Bronsky hat die Parallelen zwischen Kims Leben und den Vorkommnissen in dem Buch gut dargestellt. Ich mochte, dass andere Figuren, denen sie davon erzählt hat, ihr nicht einfach geglaubt haben, da einige Elemente - geschiedene Eltern, die schließlich neue Partner finden - wirklich alltäglich sind und es ein Zufall sein könnte. Es wurde auch darauf aufmerksam gemacht, dass es Unterschiede gibt, was ebenfalls Zweifel bestärkt. Trotzdem war klar verständlich, wieso Kim davon überzeugt war, dass sie in der Handlung vorkommt, da einige Übereinstimmungen viel zu konkret waren. Zudem war es ein schönes Detail, dass das fiktive Buch 190 Seiten umfasst, genau wie "Und du kommst auch drin vor".

Es war interessant zu sehen, wie die Protagonistin mit ihrer besten Freundin versucht hat, an die Autorin heranzukommen, zu erfahren, woher sie all die Informationen hat, wieso sie Kims Erlebnisse 'gestohlen hat' und vor allem, ob die Ereignisse geändert werden können. Das Schicksal einiger Figuren ist nämlich nicht sehr positiv und Kim möchte nicht, dass es in der Realität ebenso kommt. Die beiden Mädchen lassen sich dabei so einiges einfallen und es gibt ein paar unterhaltsame Momente. Gut gefallen hat mir, dass Petrowna sie dabei unterstützt, selbst wenn sie nicht überzeugt ist, ob Kim mit ihrer Vorstellung recht hat. Die beiden streiten sich, sind nicht immer einer Meinung, aber man merkt, dass sie sehr gute Freunde sind. Bronsky hat die Beziehung der beiden schön dargestellt. Leider hatte ich ein Problem mit der Protagonistin. Für ihr Alter ist sie vermutlich recht realistisch dargestellt, aber ich fand sie oft (allerdings nicht die ganze Zeit) unsympathisch und ich-bezogen, auf Kosten ihrer Freunde. Von Petrowna abgesehen sind die anderen Figuren alle etwas blass und im Hintergrund geblieben, was schade war; hier war definitiv Potential, die Geschichte auszubauen, gerade in Bezug auf die Parallelen zu dem Roman.

Die Handlung hat sich in eine Richtung entwickelt, die ich nicht erwartet hatte, da die alltäglichen Teenager-Probleme immer mehr Raum einzunehmen schienen und das Buch fast schon in den Hintergrund rückte. Am Ende hatte ich auch das Gefühl, dass nicht alle Fragen beantwortet sind. Trotzdem fand ich die Geschichte insgesamt recht gut. Sie ist kurzweilig, lässt sich gut lesen und der Umgang mit dem Roman ist gerade in den ersten Kapitel interessant.