Rezension

Kurzweiliger Roman

Breakout - April Henry

Breakout
von April Henry

Die 16 jährige Cassie und ihre hochschwangere Mutter wohnen seit kurzem mit ihrem Stiefvater Rick, welcher als Psychiater mit verhaltensgestörten Jugendlichen arbeitet, unter einem Dach. Sie kann den Mann nicht sonderlich leiden, der versucht ihre Mutter zu überreden, sie mit einem neuen Medikament namens Socom zu behandeln, um ihre angeblich schwierige Persönlichkeit unter Kontrolle zu bekommen. Doch bald findet Cassie raus, dass drei Patienten von Rick sich selbst umgebracht haben. Und alle drei nahmen Socom ein. Rick handelt jedoch schnell, bevor sie mit den Informationen an die Öffentlichkeit treten kann, und lässt das Mädchen in das Erziehungscamp „Peacful Cove“ schicken, wo psychische und körperliche Gewalt an der Tagesordnung stehen.

 

Das Buch ist recht kurz, mit gerade mal 190 Seiten habe ich es recht schnell durchgelesen, gelangweilt habe ich mich hierbei auf keiner einzigen Seite.

Zu Anfang wechselt die Erzählung immer zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her, bevor die beiden Erzählstränge zusammen laufen. So steht in der Gegenwart natürlich Cassis Aufenthalt im Erziehungscamp im Vordergrund, welches eher einem Gefängnis gleicht, wie auch die darauffolgende Flucht. Sie hat als Schülerin keinerlei Rechte, wenn sie gegen eine Regel verstößt (und sei es nur, jemanden ins Gesicht zu gucken), wird dies sofort mit Sanktionen bestraft. Zwar will sich das Mädchen von den Erwachsenen und den Mitschülern nicht unterbuttern lassen, doch die Erwachsenen und auch einige Mitschüler nutzen immer perfidere Mittel. Nur eine Freundin hat sie im Camp, die ihr jedoch in der gesamten Situation hilft und zur Seite steht.

In der Vergangenheit geht es darum, wie es überhaupt zu dieser Situation kam. Warum ist sie in Peacful Cove, was ist mit ihrem Stiefvater und seinen Patienten?

Beide Stränge werden sehr interessant und in einem schnellen Tempo erzählt. Zwar merke ich, dass ich mit 19 nicht mehr ganz der Zielgruppe entspreche, dennoch vermochte die Geschichte mich durchgehend zu unterhalten.

Die Charaktere sind recht einfach, bei Cassie und ihrer Freundin konnte ich kaum negative Eigenschaften ausmachen, während es Rick, den Erwachsenen im Camp, sowie anderen Mitschülern an postiven mangelt. Etwas mehr Tiefe hätte ich mir bei ihnen gewünscht.

So stellte sich mir die Frage, wieso der Leiter des Camps dieses gegründet hat und auf diese Art und Weise führt? Liegt dies an einer antisozialen Persönlichkeit(sstörung)? Wurde er für dieses Prinzip von jemanden gesponsert? Was war der Grund für die ganze Gewalt, die strengen Regeln, die Unterdrückung? Dies erfährt man leider bis zuletzt nicht und muss sich die Antwort wohl selbst denken.

An sich ein interessanter Roman, welcher sich schnell lesen lässt. Etwas mehr Charaktertiefe hätte der Geschichte allerdings gut getan.