Rezension

Kurzweiliger Roman, ohne allzu viel Tiefe

Der Sommer der Freiheit - Heidi Rehn

Der Sommer der Freiheit
von Heidi Rehn

Bewertet mit 2.5 Sternen

Insgesamt gesehen, hat mir "Der Sommer der Freiheit" gut gefallen. Flüssig und in einem angenehmen Stil geschrieben, ließ es sich sehr gut lesen.
Die (Liebes-)Geschichte um Selma und Robert steht natürlich im Vordergrund und nimmt damit viel Platz in der Geschichte ein. Für meinen Geschmack hat darunter die Vermittlung der Umstände dieser Epoche etwas zu stark gelitten. Vieles wurde nur am Rande erwähnt und ohne größere Beachtung wieder fallengelassen. Dabei hätte sich, zumindest für mein Empfinden, gerade die Figur von Selmas Vater als Berliner Politiker für einige Ausführungen angeboten.

Leider bleiben die meisten der Figuren für mich eher unter dem Radar. Auch Constanze, Selmas beste Freundin, habe ich eher als nebenherlaufend und farblos empfunden. Ich bin mit ihr über die Länge des Buches nie wirklich warm geworden. Ebenfalls empfand ich einige Zeitsprünge innerhalb des Buches als zu groß. Was im einen Moment noch ausführlich beschrieben wurde, war im nächsten Kapitel schon geschehen. (z.B. die Suche nach Gero). Für jedes Problem fand sich wie im Vorbeigehen eine Lösung.

"Der Sommer der Freiheit" ist ein kurzweiliger und unterhaltsamer Roman, der eine Liebesgeschichte in den Wirren rund um den 1. Weltkrieg in den Vordergrund stellt und eher oberflächlich bleibt. Wer sich mehr Tiefgang und Blickpunkte von sozialen Brennpunkten etc. erhofft, sollte meiner Meinung nach eher zu einem anderen Buch greifen.