Rezension

Kurzweiliger Thriller mit Schwächen

Der Flug der Libellen - H. C. Scherf

Der Flug der Libellen
von H. C. Scherf

Bewertet mit 3 Sternen

Der Thriller „Der Flug der Libellen“ von H.C. Scherf handelt zunächst von der 10-jährigen Andrea Lesbe aus Essen, welche in der Schule von ihrem Mitschüler gemobbt wird. Sie freundet sich mit Holger, einem eher unauffälligen Mitschüler an, der sie durch seine eigenen Erfahrungen mit Mobbing verstehen kann. Jahre später kehrt Andrea als Erwachsene nach Essen zurück und trifft neben Holger auch Kommissar Schlicht wieder, den sie bereits aus ihrer Schulzeit kennt. Heute ermittelt er im Fall von vermissten Prostituierten.

Das schwarz-weiße Cover mit den zwei Libellen ist sehr schön. Das Augenmerk liegt auf dem Titel und den zwei sich paarenden Libellen. Durch die roten Akzente erhält das Cover einen ganz eigenen Reiz. Die Kapitel des Buches haben eine sehr angenehme Länge und auch der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig.

Nach einem sehr rasanten Prolog wirkt der erste Teil des Buches sehr langatmig und auch nicht sonderlich spannend. Auch die Auflösung dieses Teils findet sich am Ende des Buches wieder, jedoch wird die Auflösung in nur einem Satz abgehandelt. Der zweite Teil hat einen wunderschönen Spannungsbogen, der bis zum Schluss aufrechterhalten wird. Mich freute es, dass der ermittelnde Kommissar auffällig unauffällig war und nicht die typischen Klischees auswies, wie sie heutzutage in sehr vielen Krimis und Thrillern zu finden sind. Die Auflösung des Falles kommt sehr schnell und ist sehr rasant. Auch bleiben viele Fragen offen, wodurch es sehr viel Raum für Spekulationen gibt. Das Ende was einfach nicht meins und ein paar Seiten mehr hätten da meiner Meinung nach nicht geschadet.

Insgesamt hat das Buch zwar ein paar Schwächen, aber dennoch war es eine kurzweilige Unterhaltung. Um für mich „wirklich gut“ zu sein waren es dann aber doch zu viele Schwächen und mir fehlte das gewisse Etwas. Trotzdem empfehle ich dieses Buch jedem der kurzweilige Leseerlebnisse und nicht sein neues Lieblingsbuch oder hochgestochene Literatur sucht.