Rezension

Lädt zum Miträtseln ein

Aschenputtel - Kristina Ohlsson

Aschenputtel
von Kristina Ohlsson

Bewertet mit 4 Sternen

Aus einem Zug von Göteborg nach Stockholm wird ein kleines Mädchen entführt. Ob das Motiv in der Vergangenheit der Mutter liegt?

Die Geschichte wird in der dritten Person aus wechselnder Perspektive erzählt, in erster Linie aus der Sicht der drei Ermittler Fredrika Bergmann, Alex Recht und Peder Rydh. Peder war mir ziemlich unsympathisch, ein arroganter und sexistischer Typ, der seiner Frau die alleinige Schuld an ihren ehelichen Schwierigkeiten gibt und sie deswegen betrügt. Da Fredrika eine Frau ist und auch noch studiert hat, hält er sie für unfähig, ihren Beruf richtig auszuüben. Fredrika hingegen erschien mir etwas zu weinerlich und jammernd. Alle paar Kapitel vergräbt sie sich in ihre Kindheitserinnerungen, als sie eine grosse Zukunft als Profimusikerin vor sich sah, bevor ein Autounfall diesen Traum zunichte machte. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass manche verlorenen Träume auch noch nach langer Zeit schmerzen, aber nach 20 Jahren sollte man doch auch mal in der Lage sein, ein paar Tage lang nicht dem "was wäre, wenn" nachzuheulen… Alex hingegen ist der älteste der drei und der Chef des Teams. Er gibt als Legende und Teil seines Ermittlungsteams zu sein ist eine Ehre. Warum das so ist, wurde mir hingegen nicht klar, besondere Fähigkeiten konnte ich an ihm nicht entdecken. 

Die Handlung ist spannend aufgebaut und lädt zum miträtseln ein. Ich habe mich immer gefreut, wenn ich den Ermittlern bereits voraus war in ihren Gedankengängen (teilweise erschienen sie mir allerdings etwas gar begriffsstutzig). Leider verrät der Klappentext etwas zu viel, so wird dort bereits ein Ereignis angesprochen, das erst in der zweiten Buchhälfte geschieht und die Ermittlungen in eine komplett andere Richtung führt. Der Thriller-obligate finale Showdown ist etwas gar kurz geraten und findet nur auf wenigen Seiten statt, der wichtigste Teil davon gar nur in einer rückblickenden Erzählung. Auch das Privatleben der Ermittler nahm stellenweise etwas zu viel Platz ein für meinen Geschmack. Trotz dieser Kritikpunkte und einiger Längen blieb das Spannungslevel über das ganze Buch hinweg hoch, sodass ich es schnell verschlungen habe.

Der Schreibstil der Autorin Kristina Ohlsson lässt sich flüssig lesen. "Aschenputtel" hat mich trotz meinen kleineren Schwierigkeiten mit den Protagonisten sehr gut unterhalten, sodass ich die Reihe sicher weiterverfolgen werde.
 

Mein Fazit

Lädt zum miträtseln ein.