Rezension

Lässt auf mehr hoffen

Leide! - Siegfried Langer

Leide!
von Siegfried Langer

Bewertet mit 4 Sternen

Sabrina Lampe, Privatdetektivin und alleinerziehende Mutter einer pubertierenden Tochter, schlägt sich normalerweise mit untreuen Ehepartnern und Kaufhausdieben rum. Eines Tages lässt sie sich von ihrer skurillen Nachbarin Frau Schimmelpfeng breitschlagen nach ihrem Neffen Ausschau zu halten. Lampe nimmt das zunächst nicht ernst, da ihr die Schilderungen der Frau Schimmelpfeng genauso verwirrend erscheinen wie die ganze Person an sich. Doch nach einem versuchten Besuch beim Neffen wird ihr schnell klar, dass dort irgendwas nicht stimmt. Sie fängt an zu ermitteln, ohne zu wissen, wie tief sie in Dinge gezogen wird, aus denen sie sich besser hätte raushalten sollen.

Gleichzeitig kommt Niklas Steg nach Berlin und tritt dort seine neue Stelle bei der Polizei an. Direkt an seinem ersten Arbeitstag wird er mit einem brutalen Mord konfrontiert, der zunächst alle vor ein Rätsel stellt.

Langer schafft es mit diesem Thriller in nur 276 Seiten eine spannende Story zu konstruieren. Durch die Kürze ist der Thriller rasant, knackig und auf den Punkt gebracht.

Der Schreibstil ist flüssig und man kann das Buch in einem Rutsch weglesen, was man auch unbedingt tun möchte, da das Buch schnell sehr viel Spannung aufbaut und den Leser abholt, mitnimmt und ihn mitfiebern lässt. Kein Wort ist irgendwie zu viel, Längen gibt es keine. Zudem schafft Langer in seinem Thriller einige interessante Personen, zum Teil skuril, zum Teil nervig, zum Teil sympathisch. Ich betrachte die bunte Mischung als äußerst gelungen.

Langer bringt in seinem Buch verschiedene Zeiten ein und wechselt häufig die Perspektiven. Die Kapitel sind relativ kurz gehalten und es kommt daher zu vielen Wechseln in der Zeit und der Perspektiven. Trotzdem verliert man als Leser nicht den Überblick. Auch dies bezeichne ich als gelungen. Die Story ist gut aufgebaut und die verschiedenen Handlungsstränge werde geschickt zusammen gefügt. Das Ende ist dann für mich nicht ganz überraschend gekommen, aber es wirkte in sich schlüssig.

Einen Punkt Abzug erhält das Buch von mir, da es mir an manchen Stellen dann doch etwas zu kurz gehalten war. Die ein oder andere, zusätzliche Erklärung hätte meiner Meinung nach dem Buch gut getan. Aber da dies ja erst der Auftakt einer Reihe um Privatdetektivin Lampe und Kommissar Steg sein soll, bin ich guter Dinge, dass sich die ein oder andere Frage in einem der nächsten Teile erklärt.

Defintiv kann ich eine Leseempfehlung aussprechen für alle, die einen guten Thriller schnell nebenher lesen möchten.