Rezension

Lässt einen nicht mehr los

Noah - Sebastian Fitzek

Noah
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 5 Sternen

Noah hat keine Ahnung wer er ist und ob er überhaupt wirklich Noah heißt. Einzig sein Tattoo am Handgelenk mit diesem Namen lässt darauf schließen, das er so heißt. Er ist obdachlos und verbringt seine Zeit mit Oscar, der sein Schicksal teilt ohne festen Wohnsitz zu sein. Noah möchte wissen, wer er ist, doch der Weg dies herauszufinden ist lang und steinig...

Wir lernen Sebastian Fitzek in diesem Roman von einer anderen Seite kennen. Doch nicht allein die Tatsache, das "Noah" diesmal länger als die vorherigen Werke des Autors ist und auch die Schauplätze diesmal in der ganzen Welt verstreut sind, machen diesen Roman zu etwas Speziellem. Die gesamte Thematik ist diesmal eine völlig andere. Daran musste ich mich zugegebener Maßen erst mal gewöhnen.
Zum aller ersten Mal ist es mir am Anfang nicht gelungen gleich in die Geschichte zu finden. Bei jedem anderem Fitzek Roman war ich von der ersten Seite an gleich so geflasht, das ich die Lektüre nicht mehr aus der Hand legen konnte. Hier hat es zwar eine Weile gedauert, aber der von Fitzek bekannte, spannende Schreibstil und die ganzen unverhofften Wendungen hatten mich schließlich doch wieder am Haken. Hat man sich zu Anfang mit den Protagonisten angefreundet und sie richtig kennengelernt, gibt es nach etwa 100 Seiten einen Knall und man erlebt die übliche, Nerven strapazierende Erzählweise des Autors. Durchatmen geht nicht mehr und das Buch zur Seite legen zu müssen artet in einer Qual aus.
Nachdem ich mich mit dem "neuen Stil" angefreundet hatte, gab es auch für mich kein Halten mehr. "Noah" ist spannend, "Noah" ist anders, "Noah" ist brilliant, "Noah" ist eben von Fitzek.
Vor allem der Hintergrund hat mich absolut umgehauen. Die Botschaft, die übermittelt wird, hat mich nach dem Beenden des Buches nachdenklich zurückgelassen. Es macht mir ein bisschen Angst, wenn ich so drüber nachdenke, was der Grund von allem ist und wer was ausgelöst hat.
Die Idee diesen Roman diesmal auf verschieden Schauplätzen stattfinden zu lassen ist überaus gut gelungen. Jeder Protagonist, der neben Noah eine Rolle spielt, hat sein eigenes Päckchen zu tragen und wirkt von Beginn an sympathisch.
Den erwarteten großen Knall am Ende gab es auch hier. Mal wieder habe ich mit vielem absolut nicht gerechnet und war erschüttert, wie sich alles auflöst.