Rezension

Langatmig

Die Furcht des Weisen (1) - Patrick Rothfuss

Die Furcht des Weisen (1)
von Patrick Rothfuss

Bewertet mit 3 Sternen

*** Inhalt ***
An der Universität wird es für Kvothe immer ungemütlicher. Ein intriganter Widersacher quält ihn mit Attacken sympathetischer Magie. Und überdies hat ihn die unberechenbare Pfandleiherin Devi in der Hand. Schließlich bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Universität zu verlassen. Seine Suche nach den sagenumwobenen Chandrian, die seine Eltern getötet haben, führt ihn an den Hof von Maer Alveron. Dort versucht er sein Glück als Poet und Banditenjäger und schließlich gelangt er zu den Hügeln vom Ademre. Dort warten Neuigkeiten von den Chandrian auf ihn ...

*** Meine Meinung ***
Nun habe ich den ersten Teil des 2. Buches der Königsmörder-Chronik gehört und die mehr als 26 Stunden haben echt wieder geschlaucht. Rothfuss schreibt stellenweise langatmig und beschreibt das noch allerkleinste Detail, was bei mir einfach nur ein genervtes “Oh Mann, geht es jetzt mal weiter“ hervorrief. Natürlich ist diese detailverliebte Beschreibung bei Figuren sehr hübsch und dient zum bessern Kennenlernen selbiger, aber selbst in dem Punkt hat es mich stellenweise gelangweilt. Ja, der eine Freund ist der bedächtigere und stillere, wohingegen der andere der spontane und wortgewandtere ist. Das dürfte nach 6 Stunden klar sein, aber Rothfuss glaubte diese Eigenschaften immer wieder betonen zu müssen.
Seinen Protagonist Kvothe könnte ich ein ums andere Mal einfach nur schütteln. Ja, er ist noch jung und vor allem jünger als alle anderen auf der Universität, aber er seine Überheblichkeit grenzt schon an Ignoranz und Dummheit. Ich sehe keine persönliche Entwicklung bei ihm, klar, Wissen häuft er an, aber was das Leben und das Interagieren betrifft, bleibt er meiner Meinung nach auf dem Stand, den er zu Beginn des Studiums hatte. Auch das ewige Schuld abschieben auf andere - er verbockt etwas, verhält sich falsch und schon findet Rothfuss eine Ausrede und einen anderen Schuldigen.
Erwartungsgemäß endet der erste Band des 2. Tages mitten in der Handlung - ein kleiner Abschluss ist gefunden worden und wenn ich nicht den 2. Teil des 2. Tages bereits vorliegen hätte, wäre ich mehr als versucht Kvothes Geschichte hier zu beenden.
Stefan Kamninski tut sein Bestes, um der ganzen Geschichte und den Figuren Leben einzuhauchen und Pep zu geben, doch er reißt das Langatmige leider nicht raus.
Von den 26 Stunden hätten 18 locker gereicht und so vergebe ich 3 Sterne.