Rezension

Langatmig

Eleanor - Jason Gurley

Eleanor
von Jason Gurley

Bewertet mit 3 Sternen

Sowohl das Cover als auch der Klappentext versprechen eine fantastische Geschichte. Ich hatte mir auf jeden Fall etwas gänzlich Anderes vorgestellt, als ich mit dem Buch begonnen habe. Erzählt wird nacheinander von verschiedenen Generationen einer Familie. Eine Großmutter, Mutter und Töchter sind abwechselnd im Zentrum des Geschehens. Vereinzelt auch ein Mann. Durch die sich ständig ändernden Blickwinkel bekommt man zwar sozusagen einen Rundumblick aber ich fand die Erzählstruktur dadurch teilweise etwas unruhig. Mir war Eleanor die liebste und später die der Hüterin.

Im Zentrum des Geschehens steht ein Unglück; ein Autounfall, bei dem eine Zwillingsschwester tödlich verletzt wird, während Mutter und Schwester mit leichten Blessuren überleben. Das davor und danach durchschneidet die Geschichte und zerstört das Familiengebilde. Eleanor ist bei dem Unfall noch ein kleines Kind, aber ihr Leben und ihre Empfindungen sind vollkommen aus dem Tritt und umso älter sie wird, umso mehr verliert sie sich in seltsamen „Anfällen“, die sie aus der Welt zu reißen scheinen.

Das magische an der Geschichte kommt sehr subtil und lässt lange auf sich warten. Über weite Strecken ist es eine traurige Familiengeschichte mit Menschen, die gefangen sind in ihren Gefühlen voller Verlust und Verlustangst. Auch wenn die Sprache schön und ein bisschen poetisch ist, so hat es sich für mich doch ziemlich gezogen, bis etwas Spannung aufkommt und man erkennt, dass sich etwas verändern könnte an der festgefahrenen Situation der Darsteller und das noch etwas anders hinter allem steckt. Der Autor perfektioniert das Spiel mit Andeutungen und verschleiert die Handlung, um den Leser möglichst lange im Unklaren zu lassen, wohin ihre Erzählung geht. Es ist definitiv keine Fantasy im üblichen Sinne.

Mich konnte die Handlung leider nicht wirklich packen und ich musste mich tatsächlich etwas durchquälen.