Rezension

Langatmig

Die Grausamen
von John Katzenbach

Bewertet mit 2.5 Sternen

Vor einigen Jahren hatte ich bereits zwei Katzenbach-Thriller gelesen und da die Bücher dieses Autors noch immer zu den Bestsellern im Genre gehören, habe ich ihm eine neue Chance gegeben. Vor allem auch, da es sich diesmal um einen reinrassigen Krimi zu handeln schien, was mir sowieso besser gefällt.

Zuerst einmal bekommt man erzählt, wie Gabriel Wilkinson in der Abteilung der Cold Cases landet. Schon hier hatte ich das Gefühl, das Katzenbach das Tempo etwas anziehen sollte, denn so wirklich spannend war der Einstieg nicht. Mit seiner neuen Kollegin Marta macht er sich an einige unaufgeklärte Morde an jungen Mädchen, die alle im selben Jahr passiert sind. Bald wird klar, dass diese Morde auch deshalb nicht aufgeklärt wurden, weil in der Polizeiriege etwas vertuscht oder den damaligen Ermittlern Steine in den Weg gelegt wurden.

Der Plot an sich ist gut aufgebaut und hat keine groben Logikfehler. Die Ermittler sind Außenseiter, was in diesem Genre ja gerne mal so ist, und sie müssen sich gegen familiäre Probleme und berufliche Schwierigkeiten behaupten während der Fall immer vertrackter wird.

Aber leider hat Katzenbach in den Jahren noch immer nicht gelernt, wie man Spannung und Tempo macht und noch immer sind seine Romane für mich zu aufgebläht und deshalb phasenweise sehr langatmig, um nicht zu sagen langweilig. Der englische Titel „By persons unknown“ gefällt mir besser als der deutsche, der keinen richtigen Bezug zur Handlung hat.
Ich denke, das war mein letzter Versuch eines Katzenbachromans.