Rezension

Langsam ist es zu viel des Guten...

Gone - Angst - Michael Grant

Gone - Angst
von Michael Grant

Meine Meinung:
Wow, nach mehr als 1 1/2 Jahren ist der 5.Teil der "Gone"-Serie also doch noch erschienen. Kaum zu glauben! Allerdings tut sich beim Lesen ein kleines Problem auf: Man weiß nichts mehr von der Geschichte und Michael Grant gibt keine Einführung in das Buch, dass das Wissen des Lesers noch einmal auffrischt. Stattdessen muss man selbst zusehen, wie man die Namen zu den Personen zuordnen kann. Lana, Dekka, Brianna, Drake, Brittney, Sanjit, Justin und so viele mehr. Ich bin halb wahnsinnig geworden! Es gibt kein Glossar, was mir an dieser Stelle ganz schön gefehlt hat.

Wie die FAYZ an sich aufgebaut ist, kann man (im Gegensatz zu den ganzen Personen) nicht so leicht vergessen. Die Idee habe ich in dieser Form noch nie gelesen und ich habe mich immer wieder auf den nächsten Band gefreut, um zu sehen wie es weitergeht. Doch die anfängliche "Gone"-Trilogie wurde dann auf sechs Bände ausgeweitet, und genau das tat der Reihe überhaupt nicht gut. Es gibt einen Vorfall nach dem anderen, alles schön zwischen den Bänden aufgeteilt. Mir erscheint das langsam wie eine lange To-Do-Liste, die der Autor sich vorgenommen hat. Es lässt sich nicht so gut weg lesen, weil alles konstruiert wirkt. Das immer wieder was Neues kommt, ist dabei gar nicht das Schlimme, im Gegenteil, die Spannung wird wieder aufgegriffen. Das Schlimme ist, dass die Rätsel, die schon im zweiten Band auftauchen, immer noch nicht gelöst werden - nicht einmal ansatzweise! Dass die Reihe noch ein paar Geheimnisse auf Lager haben muss, ist klar, doch die Geschehnisse und Fragen stehen viel zu sehr im Ungleichgewicht.

Der Schreibstil ist, wie schon in den Bänden zuvor, sehr schlicht und jugendlich gehalten. Gott sei Dank ist es verhältnismäßig unblutig geworden (man erinnere sich nur an Band 4!). Sehr blutig, aber es schlägt nicht mehr ganz so oft und sehr auf den Magen. Kleine Frage am Rande: Warum gehört "Gone" zu der Sparte Jugendbücher? Ich habe Erwachsenenthriller gelesen, die verglichen mit dieser Reihe Gute-Nacht-Geschichten sind!
Außerdem passt der Schreibstil sich mehr an die Personen an als zuvor. Die verschiedenen Sichtweisen, die Michael Grant so gerne benutzt, kommen dadurch besser zum Ausdruck.

Was den 5. Band der "Gone"-Reihe von den bisherigen unterscheidet, sind die Kapitel außerhalb der FAYZ. Man lernt Sams und Caines Mutter kennen und erfährt so einige Dinge, die man innerhalb der Kuppel nicht herausgefunden hat. Mir gefielen diese Sichten mitunter am meisten, da sie ein wenig Abwechslung bedeuteten.

Fazit:
Wer die "Gone"-Reihe mag, wird auch dieses Buch lesen müssen. Es ist spannend und gut, aber langsam ist es zu viel des Guten. Michael Grant hätte es bei drei oder vier Büchern belassen sollen, denn die Story leidet langsam unter den vielen Büchern der Reihe.