Rezension

Langsam nimmt die Geschichte zwischen Anna und Eddi Gestalt an

Stumme Rockstars beißen nicht -  Rockstar Sommer (Teil 2) - Sandra Helinski

Stumme Rockstars beißen nicht - Rockstar Sommer (Teil 2)
von Sandra Helinski

Bewertet mit 4 Sternen

Im zweiten Band der vierteiligen „Rockstar“-Serie hat sich Anna, die nach einer Erbschaft einen Neustart als Verhaltenstherapeutin für Hunde und Pferde wagte, weitestgehend in ihr neues Zuhause eingelebt und bei ihrer Arbeit erste Erfolge mit verhaltensauffälligen Hunden aus dem Tierheim erzielt. Durch Empfehlungen bekommt sie sehr rasch neue Aufträge. Alles scheint wie am Schnürchen zu klappen, wäre da nicht der charismatische Sänger Eddi Markgraf, der sich zur Regeneration seiner Stimmbandprobleme bei ihr einquartiert hat. Es stellt sich heraus, dass Eddis fehlende Stimme nur eine Begleiterscheinung viel tiefer liegender Probleme ist, und dass Eddi offenbar manisch-depressiv zu sein scheint. Aufgrund ihrer Liebe zu der Musik des Sängers ist Anna versucht, diesen so gut es geht zu unterstützen. Sie sieht sich aber bald von der Gesamtsituation hilflos überfordert und fühlt sich zudem von der Plattenfirma in Bezug auf Eddi im Stich gelassen. Darüber hinaus entwickelt Anna in zunehmendem Maße Gefühle für Eddi, die sie jedoch nicht wahrhaben will.

Wie schon im ersten Band wird auch hier sehr viel Wert auf die Beschreibung von Annas Arbeit mit den Hunden und den Renovierungsarbeiten am Haus gelegt, wobei an mehreren Stellen ein Hang zur Detailverliebtheit erkennbar ist, die das Ganze unnötig künstlich aufbläht.

Die Beziehung zu Eddi nimmt langsam Gestalt an, in einfühlsamer Weise wird Annas Zerrissenheit geschildert, auf der einen Seite ist der Wunsch da, Eddis Fassade zu durchdringen, um Einblicke in seine Gefühlswelt zu bekommen, auf der anderen Seite möchte sie ihm jedoch die nötige Distanz zugestehen, die er für die Bewältigung seiner Probleme braucht. Über Eddis Empfindungen und die Beweggründe für seine Handlungen erfährt der Leser jedoch (vorerst?) nichts, man kann nur Vermutungen anstellen.

Leider bricht auch hier der zweite Band ziemlich unvermittelt ab, ohne zu einem vorläufigen Ende zu gelangen. Daher würde ich auch niemandem raten, nur einen Teil der Serie zu lesen, da dies vermutlich ein recht unbefriedigendes Leseerlebnis darstellen wird, weil die Handlungsstränge der einzelnen Bände nicht in sich geschlossen und daher nicht unabhängig voneinander sind. Aber vermutlich ist es ohnehin nicht die Intention der Autorin, dass nur einzelne Teile gelesen werden!

Auf alle Fälle möchte man auch am Ende dieses Bandes gleich zum nächsten Teil greifen, weil man unbedingt wissen will, wie sich die Geschichte zwischen Anna und Eddi weiterentwickelt!