Rezension

Langweilig

Wer ist B. Traven? - Torsten Seifert

Wer ist B. Traven?
von Torsten Seifert

Bewertet mit 1 Sternen

Ich wundere mich. Manchmal. Über Bewertungen. Und darüber, wie man ein super Thema versemmeln kann, weil man nicht genug eigene Recherche betreibt. Oder. Es gibt keine anderen Fakten. Dann erfindet man halt welche. Hier nichts. Weder. Das eine. Noch. Das andere. Ein Leseflop, der andernorts. Große Begeisterung auslöste. Ich sollte. Ein Buch. Ein Modernes. Also, liebe Rezileser, so ist aber das besprochene Buch gar nicht. Es ist anders. Langweilig.

Torsten Seifert hat sich auf die Spurensuche eines in Vergessenheit geratenen Autors gemacht. Dabei ist es sein Verdienst, dessen Werk wieder ins Bewusstsein einer kleinen Öffentlichkeit gerückt zu haben. Die zitierten Passagen aus dessen Romanen ist das Beste, was „Wer ist B. Traven“ zu bieten hat. B. Traven ist ein Pseudonym und welche Persönlichkeit dahintersteckt, wurde nie mit vollkommener Sicherheit geklärt. Es gibt jedoch Indizien für Theorien, die sich der Wahrheit annähern. Und diese stehen in Wikipedia!

Geschrieben ist der Debütroman des Autors in einer Stilmischung von Groschenheftroman und billigem Abenteurerschund, vermutlich in Anlehnung an das Genre, dem sich auch B. Traven widmete. Nur war B. Traven darin wesentlich besser. Für diesen Gag hat die Rezensentin ein müdes Lächeln übrig, mehr nicht.

Überall dort, wo Borenstein auf die Suche geht, USA, Wien und Mexiko fließt reichlich klischeehaftes Lokalkolorit ein und die allerbekanntesten Historizitäten werden unterbreitet. Wäre wenigstens die Handlung einigermaßen interessant. Doch der Held fällt von einem Zufall in den anderen, das ganze Geschehen ist an den Haaren herbeigezogen. Dass ein paar Fakten über bekannte Schauspieler, leicht in Wiki nachzulesen, mitverarbeitet werden, als in Acapulco ein Film mit Humphrey Bogart gedreht wird, macht den Kohl nicht fett. Wären wenigstens die Protagonisten originell oder die Liebesgeschichte nicht so abgegriffen.

Fazit: Die Geschichte ist dünn, klischeehaft, hangelt sich von einem Zufall zum anderen, erzählerische Qualität kann ich nicht erkennen. Ich fands langweilig von A bis Z.

Kategorie: Abenteuerroman. Leichte Unterhaltung
Verlag: Tropen, 2017
 

Kommentare

Steve Kaminski kommentierte am 11. November 2017 um 09:33

Hatte es Dir oben die Taste verschlagen. Oder. Ist der Stil des Buchs so? - Jedenfalls muss man dieses Werk wohl nicht lesen.

wandagreen kommentierte am 13. November 2017 um 09:11

Nein, nein. Ich wollte halt auch mal auf "modern" machen. Deshalb hab ich ja extra gesagt: So ist dieses Buch nicht. Es ist einfach nur wie Westernheftchen sind, ein bisschen besser vllt. Kann sein, dass das gewollt ist. Aber es langweilt trotzdem unsäglich. Warum hat ihm dies keiner seiner Betaleser gesagt? Betaleser sind Probeleser, die Entstehung des Begriffs ist unklar, ich forsche noch. Vllt Autor Alpha, Leser Beta.

Steve Kaminski kommentierte am 13. November 2017 um 09:29

Westernheftchen hab ich mal in meiner Jugend gelesen. Muss nicht noch mal sein. Klett-Cotta hat, glaube ich, in der Reihe/dem Imprint "Tropen" manchmal Merkwürdiges.

Giselle74 kommentierte am 28. November 2017 um 08:06

Also ich. Mochte. Es. Sehr sogar. Bis auf das erste Drittel des letzten Drittels.

Aber mir vorwerfen, ich würde böse Rezensionen schreiben...