Rezension

Leben

Überleben nicht erwünscht - Karin Bulland

Überleben nicht erwünscht
von Karin Bulland

Bewertet mit 3.5 Sternen

Meine Meinung zur Biographie:
Überleben nicht erwünscht
Meine Geschichte

Aufmerksamkeit:
Diesen Punkt erfahrt ihr in der Original Rezension auf meinem Blog.

Inhalt in meinen Worten:

!!!Achtung, diese Rezension wird wohl nicht ohne Spoiler auskommen!!!

Karin ist ein Kind der DDR. Sie ist unerwünscht, weil sie das dritte Kind der Familie ist, und die Abtreibung wohl nicht richtig klappen wollte. Das spürte Karin sehr deutlich, das sie unerwünscht ist, einmal durch Misshandlungen, dann aber auch weil ihr die Liebe der Mutter und des Vaters fehlte.
Sie wurde als Kind in einer Kirche gesegnet und das scheint ihr ganzes Leben, das irgendwie immer mehr in wirkliche Abgründe führt, zu halten.
Als sie dann selbst Mutter wird und ihr Schnabel mehr spricht, als sie hin und wieder denkt, bringt sie sich selbst in Gefahr. Somit landet sie in der Psychiatrie wo ihr mehr als grausame Dinge geschehen, die viele Menschen damals nicht überlebten.
Als auf einmal ihre Tochter an ihrem Bett erscheint, und ihre Mutter mitbekommt, was mit Karin passiert ist, setzt diese alle Hebel in Bewegung um ihr Kind zu retten.
Letztlich lernt Karin jemanden kennen, der so viel liebevoller und heiliger mit ihr umgeht, als das es jemals sonst der Fall war.
Und was noch alles im Buch so passiert, das darf euch gerne das Buch erzählen.

Wie ich das gelesene empfand:
Dieses Buch ist keine leichte Kost. Es verschönigt nichts, und bei manchen Szenen  blieb mir die Spucke weg, sei es wie Karin misshandelt wurde,aber auch wie Karin einfach über Dinge berichtet die ihr geschahen, muss ich schlucken.
Dennoch ist das Buch sehr spannend und "ehrlich" erzählt. Warum ich "ehrlich" in "" setze liegt daran, dass nur einer weiß, was wirklich mit Karin geschehen ist und was nur Fiktion ist, dennoch möchte ich die Wahrheit des Buches eigentlich nicht anzweifeln, dennoch sollte man eben auch nicht alles blindlinks glauben, deswegen möchte ich einfach genau diesen Gedanken euch mitgeben, das alles wahr sein  kann, aber ein Teil vielleicht auch nicht. Sicher bin ich mir mit den Glaubenserlebnissen die Karin hatte nämlich nicht.

Karin:
In diesem Buch erscheint mir Karin als eine sehr starke Frau. Die trotz allen Umständen irgendwie nicht gebrochen worden ist. Was ja wirklich für Stärke spricht.
Nebenbei erzählt Karin immer wieder in kleineren Sprüngen was ihr in ihrem Leben passiert ist. Dabei ist sie schonungslos zum Leser und manche Begebenheiten sind mehr als grausam. Manches fast unglaubwürdig anderes dagegen lässt mich staunend da stehen und erkennen, das Stärke wirklich etwas kostbares ist.
Manches blieb mir Karin im Buch schuldig, wie z.B. wie und ob Sie ihren Mann noch einmal traf oder nicht.

Wunder die Karin erlebte:
Hier muss ich sagen, Vorsicht, ich möchte gerne alles glauben was Karin erlebte, doch das was sie erlebte gehört eher in die Charismatische Bewegung anstatt in eine evangelische Landeskirche. Deswegen wird hier auch im Buch über Dämonen berichtet, über übernatürliche Versorgung wie 1000 DM auf einmal auf einem Konto sind, sei es das Thema Vergebung was sehr extrem gelebt wird aber auch eine Geschichte ihrer Mutter, wie diese sich aufbäumt und dann laut dem Vater in der Hölle ihre Zeit verbringen wird. Ob das was da so im Buch steht, stimmen kann, oder einfach nur etwas natürliches seltsam erzählt wird, kann ich euch nicht erklären, aber ich weiß selbst, das Gott übernatürlich handeln kann, so das man manchmal staunend da steht.
Letztlich muss der Leser hier selbst entscheiden was wohl wahr oder unwahr im Buch ist.
Dennoch möchte ich nicht sagen, das das auch Fiktion ist, denn ich glaube ja selbst an Gott und weiß das mehr passieren kann, als das man zwischen Himmel und Erde erdenken mag.

Schreibstil:
Karin hüpft hin und wieder hin und her, das ist nicht ganz so leicht manchmal. Dafür lerne ich eine Zeit näher kennen, die mir eher fremd ist. Wie Karin ihr Buch fortsetzt macht es Lust weiter zu lesen und weiter zu lesen, nur wenn dann richtig grausame Szenen kommen,  brauchte ich als Leserin eine kurze Pause. Denn ich konnte mir zu deutlich vorstellen, dank dem Schreibstil, was Karin geschehen ist.

Empfehlung:
Ich kann euch das Buch empfehlen, auch wenn ich nicht mit Gewähr sagen möchte, das alles was im Buch steht auch stimmt, dennoch ist das Buch eine interessante Geschichtsstunde von einem Überlebenden der DDR Zeit, die grausig und grausam zugleich war.
Auch finde ich das Thema Psychiatrie und wie sie damals gestaltet war, faszinierend und gleichzeitig schrecklich und ich hoffe, das wir Menschen endlich aus vergangenen Zeiten lernen würden und es einfach besser machen würden, als es bisher der Fall ist, wobei ich froh bin nicht ins Krankenhaus zu müssen, in einer vergangenen Zeit die mehr als grausam war.
Auch möchte ich hoffen, das niemals mehr eine Stasi Zeit kommen mag.
Wer sich von solchen Dingen nicht abschreckena lassen mag und auch nicht davon, dass der Glaube in einer sehr speziellen Art praktiziert und weiter gegeben wird, wird sich hier wohl fühlen, und sich berühren lassen können.

Bewertung:
Ich finde es schwer, dieses Buch zu bewerten. Es ist einerseits für mich etwas zu charismatisch und deswegen etwas schwer zu beurteilen, einerseits weil ich selbst mich sehr lange Zeit in dieser Richtung sehr wohl fühlte, und es wohl auch noch tue, aber sehr vieles irre skeptisch nur  noch sehen kann, andererseits springt mir die Autorin hin und wieder etwas zu sehr in ihren Zeiten umher, so das ich mich wirklich gut auf das gelesene einlassen muss und manches ist einfach grausig und grausam beschrieben, letztlich macht aber genau das die Spannung im Buch aus, deswegen ist es für mich schwer, wirklich dem Buch Sterne zu geben.
Letztlich gebe ich diesem Buch aber 4 Sterne.