Rezension

Lebensgeschichten im Wald

Tief in den Wald hinein - Robert Williams

Tief in den Wald hinein
von Robert Williams

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch erfüllte inhaltlich nicht die Erwartungen, die ich nach der Lektüre der Leseprobe hatte (ohne dass ich nunmehr aber enttäuscht wäre). Ich war auf eine Art mystische/übernatürliche Geschichte eingestimmt, denn wie anders lässt es sich erklären, dass ein (Schrei-)Baby nur ruhig ist, wenn es in den Wald gebracht wird? (Leider gibt es hierauf im gesamten Text keine Antwort). Allein schon einem Wald wohnt etwas Geheimnisvolles inne. Sobald die Familie dann aber in den Wald gezogen ist, fehlt ein enger Bezug zu ihm Die Geschichte konzentriert sich stattdessen nach einem einige Jahre später eintretenden traumatischen Ereignis fast ausschließlich auf die drei männlichen Hauptfiguren. Abgesehen von besagtem Vorfall ereignet sich nichts Aufregendes. Die Charaktere der drei Männer - der aufgrund des Vorfalls in Depressionen verfallene Familienvater, der sonderbare landwirtschaftliche Gehilfe und der trunksüchtige Kleinkriminelle - und ihre Entwicklung werden allerdings ebenso gut herausgearbeitet wie deren Beziehungen zueinander. Auch den Themen Angst, Einsamkeit und Isolation wird sich gelungen gewidmet.

Alles in allem spreche ich daher eine Leseempfehlung aus.