Rezension

Leicht und seicht...

Bernsteinzauber und Liebesglück - Lilli Wiemers

Bernsteinzauber und Liebesglück
von Lilli Wiemers

Bewertet mit 2 Sternen

Tolle Grundidee, leider sehr eintönig umgesetzt.

„Sie hatte sich nicht in ihn verlieben wollen, hatte sich mit aller Kraft dagegen gewehrt. Doch am Ende war sie machtlos gewesen gegen ihre Gefühle. Dieses Kribbeln im Bauch, das sie empfand, wenn sie mit ihm zusammen war, ließ keinen anderen Schluss zu.“

Rügen, 1956
Drei Freundinnen finden am Strand einen Bernstein, sie lassen sich daraus einen dreigeteilten Herzanhänger machen und schwören sich, ihn nur ihrer einzig wahren Liebe zu geben.

2016
Susanne, eine der drei Freundinnen, befindet sich im Krankenhaus. Dort denkt sie viel an die Vergänglichkeit des Lebens und an früher, an ihren Teil des Anhängers. Ihre Enkelin Hanna macht sich ohne ihr Wissen auf die Suche nach dem Mann, dem sie es unbedingt geben wollte.
Und auf die Suche nach den anderen Teilen. 

Das Buch erzählt in drei einzelnen Teilen die Geschichte der Enkelinnen bzw. der Angestellten der drei Freundinnen, die sich auf die Suche nach den Anhängern machen, beziehungsweise den Männern, denen es zustand. Auf dem Weg dahin müssen sie sich mit ihrer eigenen Geschichte auseinandersetzen und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Die Grundidee des Buches hat mich echt fasziniert, ein geheimnisvoller Anhänger, der einen Faden zwischen Vergangenheit und Zukunft spinnt. Leider wurde aus der Idee für meinen Geschmack zu wenig herausgeholt.

Die Geschichten sind ident aufgebaut, lediglich kleine Einzelheiten variieren. Man hat beim Lesen das Gefühl, drei Mal dasselbe zu lesen. Die Geschichte der Freundinnen von damals tritt in den Hintergrund, die vordergründige Lovestory ist mir zu kitschig und vorhersehbar gewesen. Gegen Ende dann noch schnell ein paar Verwechslungen und Irrtümer, und wenns dann so richtig aussichtslos erscheint, der große Knaller am Schluss, der alles in Friede-Freude-Eierkuchen auflöst. 

Dem gegenüber steht der Stil der Autorin, so locker und leicht, teils mit so süßen Elementen. Wenn ich nur eine der drei Geschichten gelesen hätte, wärs mittelmäßige, leichte und unterhaltsame Lektüre gewesen. Da es aber drei absolut gleich gestrickte hintereinander sind, wurde das Lesen sehr eintönig.

Der unterhaltsame Stil hats noch ein bisschen gerettet…

Fazit: Ein leichter-seichter Roman, dem etwas Abwechslung gutgetan hätte. Als kitschige Sonne-Urlaub-Strand-Unterhaltung geeignet.