Rezension

Leichte Lektüre mit Abzügen

Paper Princess - Erin Watt

Paper Princess
von Erin Watt

Bewertet mit 3 Sternen

Paper Princess ist unser Buchclubbuch für die Monate März und April und somit habe ich mich mal wieder an einen New Adult Roman gewagt. So würde ich letztendlich das Genre einordnen, denn obwohl es für einen Erotikroman nicht besonders zur Sache geht, würde ich das Buch ganz klar in ein Genre einordnen, das explizitere Beschreibungen beinhaltet.

Das Lesen war ok. Anfangs war es wirklich sehr langweilig aber man konnte angenehm lesen. Ich bin ja nicht der größte Fan von Young Adult Büchern und das Genre hat es auch ein Stück weit an sich, für Fantasyleser langweilig zu sein, allerdings habe ich auch schon deutlich spannendere Romane aus dem Genre gelesen. Gegen Ende hat sich das aber durchaus gebessert und es passierte einiges, was mich dann mehr an das Buch fesselte. Auch Ella war mir sehr sympathisch, weil man selten Protagonistinnen im Young Adult Bereich erlebt, die nicht die jungen Mauerblümchen sind, die nicht wissen, wie man mit Männern umgeht und sich nicht einmal ihrer Schönheit bewusst sind. Hier also ein dicker Pluspunkt, denn Ella ist stark, selbstbewusst und vor allen Dingen unabhängig und macht sich im Laufe der Geschichte auch nicht von den Royals abhängig, was mir sehr gut gefallen hat.

Letztendlich bekommt die Geschichte aber nur knappe 3 Sterne von mir. Schuld dafür sind hauptsächlich die Royal Jungs. Callum, der Vater der Jungs und der Vormund von Ella, kann ich dabei allerdings ausschließen. Ihn habe ich fest in mein Herz geschlossen, denn er ist im Grunde ein Mann, der sehr um seine verstorbene Frau trauert, nicht frei von Fehlern ist aber dennoch herzensgut und sich sehr um Ellas wohlergehen sorgt. Alle fünf Royal-Jungs sind jedoch schrecklich. Einer ist schlimmer als der andere und hat zweifelhafte Moralvorstellungen und weder gehen sie anfangs gut mit Ella um, noch im gesamten Verlauf freundlich mit einem anderen weiblichen Wesen.

Das ist jedoch nicht alles. Schlimm wäre es nicht, wenn diese Verhaltensweisen ausreichend problematisiert werden. Im Gegensatz dazu werden sie jedoch in Paper Princess als nicht problematisch erklärt, was ich wiederum problematisch finde. Jede kleine Gelegenheit wird zum Anlass genommen, sich zu schlagen, was anscheinend nicht weiter schlimm wird. Falsche Verhaltensweisen der Jungs werden mit ihrer Vergangenheit erklärt und sind somit ganz normal und anstatt, dass Ella das als negativ empfindet, erklärt sie ganz klar: Sie steht auf Steinzeitmenschen und findet das toll. (Und das steht an einer Stelle des Buches wirklich. Nicht ausgedacht. :D) Somit kann ich letztendlich sagen, dass ich zwar gegen Ende Spaß am Lesen hatte, das Buch aber an niemanden weiterempfehlen kann, von dem ich nicht weiß, dass er ein ebenso ausgeprägtes Urteilsvermögen besitzt.

Fazit: Nachdem die anfänglichen Phasen überwunden sind, in denen das Buch einfach nur langweilig ist, machte das Lesen von Paper Princess Spaß und die Protagonistin Ella gefiel mir, da sie eine selbstbewusste und eigenständige Frau ist. Das Buch ist im Young Adult-Genre definitiv gut aufgehoben, dennoch störte mich die zweifelhafte Moral im Buch, die durch die Protagonisten nicht kritisch bewertet sondern gut geheißen wurde.

Vielen lieben Dank an den Piper Verlag für die Bereitstellung des *Rezensionsexemplars.