Rezension

Leichte Lektüre mit kleinen Makeln aber interessanter Grundidee

Calendar Girl 01 - Verführt - Audrey Carlan

Calendar Girl 01 - Verführt
von Audrey Carlan

Bewertet mit 4 Sternen

Um ihren Vater zu retten, muss Mia mal auf die schnelle eine Million auftreiben. Von ihrer Tante bekommt sie einen Job als Escort vermittelt und hat nun zwölf Monate mit ebenso vielen attraktiven und steinreichen Männern vor sich.

In „Calendar-Girl – verführt“ trifft Mia auf einen Drehbuchautor, auf einen Künstler und einen italienischen Restaurantbesitzer. Die Charaktere sind erfrischend unterschiedlich in ihrem Verhalten, Aussehen und Charaktereigenschaften. Auch die Gründe, warum die jeweiligen Kunden, Mia beauftragen sind sehr unterschiedlich. Langweile beim Lesen durch dauernde Wiederholungen ist von daher glücklicherweise nicht gegeben. Allerdings muss ich zugeben, dass mir nicht alle Monats-Männer symphytisch waren. Mit Mr. Februar wurde ich zum Beispiel nicht ganz warm.  Mr. Januar und Mr. März dagegen habe ich sofort ins Herz geschlossen.

Die Sexszenen sind gut geschrieben. Nicht zu vulgär, nicht zu detailreich und ausufernd. Gut ist, dass sich die Sexszenen in den einzelnen Monaten unterscheiden und auch hier kaum Wiederholungen auftauchen. Was ich aber wirklich kritisieren muss, ist dass Mia immer wirklich sehr schnell mit den einzelnen Kunden im Bett landet bzw. Körperkontakt zulässt. Mit Mr. Januar landet sie am ersten Tag im Bett und Mr. Februar küsst sie, nachdem sie ihn eine Stunde lang kennt. Mir war außerdem nicht ganz klar wie Mia es schafft sich sofort auf Mr. Februar einzulassen, nachdem sie wohl doch ernsthafte Gefühle für Mr. Januar entwickelt hatte.

Schon die Ausgangssituation finde ich persönlich etwas unrealistisch und nicht wirklich überzeugend. Aber unter normalen Umständen kommt man wohl nicht dazu ein Jahr lang als Escort zu arbeiten. Allerdings gab es dann noch einige Logikfehler, die mich gestört haben. Beispielsweise steht am Anfang des Buches, das zusätzliches Geld im Zimmer des Mädchens hinterlassen wird, später im Buch wird das Geld dann plötzlich überwiesen. Außerdem entstehen im Februar Nacktfotos/Gemälde von Mia. Ich kann nicht nachvollziehen, warum Mia das zulässt. Die Bilder stehen mit ihrem Namen in Verbindung, sind als mit Google sehr schnell zu finden. Das dürfte wohl sowohl in ihrem Beruf als Schauspielerin als auch als Escort Probleme aufwerfen? Außerdem jongliert die Autorin mit riesigen Geldbeträgen herum. 1 Million Schulden? Welcher Kredithai verleiht eine Million an jemanden aus normalen Verhältnissen?

Mein Fazit:
Ich vergebe 4 Sterne. Schon die Inhaltsbeschreibung macht deutlich, dass es sich bei diesem Buch um leichte Lektüre handelt. Nach dem Lesen kann ich nun sagen, dass das Buch auch genau das ist! Wer eine anspruchsvolle Geschichte, mit anspruchsvoller Handlung sucht, ist hier ganz klar falsch. Das Buch eignet sich aber meiner Meinung sehr gut für einen entspannten Abend nach der Arbeit, wenn man total fertig ist und nichts Tiefgründiges mehr braucht. Außerdem fand ich die Idee und das Konzept wirklich interessant. Audrey Carlan hat einen flüssigen, angenehmen Schreibstil. Ich habe das Buch daher schnell durchgelesen. Leider bleiben unterm Strich nur ungefähr 100 Seiten pro Monat, also pro Mann. Man kann sich vorstellen, dass die einzelnen Männer daher recht flache Charaktere bleiben. Das Buch ist gute Unterhaltung allerdings nur solange man nicht anfängt genauer darüber nachzudenken. Dann fallen nämlich wirklich einige Ungereimtheiten und Logikfehler auf. Ich werde die Folgebände auf jeden Fall lesen, ich bin sehr gespannt wie es weitergeht! Und da die Geschichte an sich sehr interessant ist kann ich über die eine oder andere Ungereimtheit locker hinwegsehen.

Abschließend möchte ich mich herzlich für das Rezessionsexemplar bedanken. Ich habe mich sehr gefreut das Buch lesen zu dürfen und hatte viel Spaß das Buch in der Leserunde zu diskutieren.