Rezension

Leichter als gedacht

Alles so leicht
von Meg Haston

Stevie wurde zur Bekämpfung ihrer Essstörung von ihrem Vater in eine Spezialklinik eingewiesen, doch Stevie will gar nicht kämpfen. Sie tut alles dafür, dass sie an dem ersten Todestag ihres Bruders ebenfalls nicht mehr lebt, denn sie fühlt sich schuldig.

Der flüssige Schreibstil unterstützt den Leser dabei schnell vorwärts zu kommen und Stevie auf ihrem Weg durch Höhen und Tiefen zu begleiten. Durch die Ich-Form, die abwechselnd im "Heute" und "Früher" spielt, erfährt man nach und nach, was in Stevie vorgeht und vor allem auch wieso. Diese Erzählweise fand ich sehr gut gewählt, ich hätte mir hier jedoch gewünscht, dass die einzelnen Absätze irgendwie markiert sind, denn ab und zu musste ich erstmal wieder völlig umdenken und habe gar nicht sofort gemerkt, dass der Absatz nicht mehr im "Heute" spielt.

Das Buch ist wirklich anschaulich und gefühlvoll geschrieben, jedoch ging mir Stevie mit ihren extrem negativen Gedanken manchmal leider sehr auf die Nerven - schon klar, sie ist krank, sie kann nicht ganz klar denken und es muss ihr schlecht gehen, aber irgendwie mochte ich sie einfach nicht - das ist schade. Ihrre Mitbewohnerin in der Klink, war mir da um einiges sympathischer!

Fazit:
Ein gelungenes Jugendbuch mit sich ganz so einfachen Charakteren, das anschaulich erzählt, wie es zu einer Essstörung kommen kann und was in jemandem vorgeht, der eine hat. Ob diese Erklärungen alle so richtig waren, kann ich nicht beurteilen, ich bin nur der Meinung, dass man auch andere Punkte als die im Buch genannten als Gründe wählen könnte. Ich bin froh, dass ich "Alles so leicht" lesen durfte, muss es aber nicht nochmal lese. Es ist für mich weder Hit noch Flop des Jahres und hat somit einen guten Durchschnitt für mich erreicht. 4 Sterne gibt es dafür von mir.