Rezension

Leichter, sommerlicher Roman

Apfelkuchen am Meer - Anne Barns

Apfelkuchen am Meer
von Anne Barns

Bewertet mit 4 Sternen

„Manchmal kam mir die Insel vor wie ein einziger großer Sandhaufen. Ein Sandhaufen, über dem ein Zauber lag. Mein Glück war perfekt, wenn ich schon erahnen konnte, dass meine Mutter einen Apfelkuchen in den Ofen geschoben hatte. Der süße Duft strömte durch die weit geöffneten Fenster und vermischte sich mit dem salzigen des Meeres, das hinter uns lag.“

 

Handlung:

Merle lebt mit ihrem Freund Frederik in München, wo sie ihr Studium fast beendet hat, sie muss nur noch ihre Bachelorarbeit schreiben. Doch bevor sich die Tochter eines Bäckers (die Leidenschaft am Backen hat Merle von ihm geerbt) mit der Bachelorarbeit befasst, hat sie einen Ferienjob auf Juist angenommen. Auf dieser Insel liegen Merle´s Wurzeln mütterlicherseits und ihre Oma Enna ist auch erst kürzlich wieder auf die Insel gezogen, nachdem sie ein paar Jahre in den USA gelebt hat. Dorthin verschlägt es nun auch Merle in ein Café wo sie während der Semesterferien kellnern will. Doch nicht nur der Job zieht Merle an, in ihrer Familie gibt es ein geheimes Rezept für eine Apfelrosentorte. Doch wie geheim ist das Rezept wirklich? Eine Freundin von Merle hatte auf Juist Urlaub gemacht und genau diese Torte dort in dem Café gegessen, in welchem Merle sich nun einen Ferienjob besorgt hat. Auf der Insel angekommen, gibt es aber nicht nur dieses Geheimnis zu lüften.

 

Cover:

Was könnte denn besser zu dem Titel passen, als ein Cover, welches Elemente enthält, die sowohl auf das Wort „Meer“ anspielen, als auch auf den Apfelkuchen? Ich finde das Cover sehr schön sommerlich, es weckt nicht nur Lust auf den Sommer, sondern auch auf Urlaub, das Meer und natürlich auch auf Kuchen. Hier wurde nichts neu erfunden, es wurde relativ schlicht gehalten und passt perfekt zu dem Inhalt. Der Klappentext gibt genug Informationen, damit man grob weiß, um was das Buch handelt, gibt aber gleichzeitig nicht zu viele Informationen preis. Es wird nichts versprochen, was nicht auch gehalten wird und das angesprochene Familiengeheimnis wird auch gelüftet.

 

Schreibweise:

Dies ist nicht das erste Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Deshalb wusste ich auch, dass mich ein sehr lockerer Schreibstil erwartet, der mir ein sehr leichtes und flüssiges Lesen des Buches ermöglicht. Viele Beschreibungen sind sehr bildhaft, ich hatte einige Male das Gefühl, mit Merle auf der Insel zu sein. Besonders gut gefallen haben mir die Beschreibungen des Meeres, teilweise konnte ich mir richtig gut vorstellen, selbst im Wasser meine Bahnen zu schwimmen, genau wie Merle.
Der Roman ist in der Ich-Form geschrieben, der Leser erlebt die Dinge aus Merle´s Augen. Dadurch hat man einen genauen Einblick in ihr Inneres, ihre Gedanken und natürlich erfährt man auch einiges über ihre Gefühle.

 

Protagonisten:

Mir gefällt es immer sehr gut, wenn die Protagonisten sehr menschlich und lebendig dargestellt werden. So kann ich eher einen Bezug zu ihnen aufbauen und sie werden mir dadurch auch sympathischer. Dies ist auch in dem Roman der Fall. Jeder einzelne hat etwas Besonderes an sich und ist einzigartig. In dem Roman hat man gemerkt, dass sie die Autorin bewusste Gedanken über ihre Figuren gemacht hat, so liebevoll, wie jeder gezeichnet ist.
Merle, um die sich die ganze Geschichte dreht, steht eindeutig im Mittelpunkt und ich hatte das Gefühl, dass sie mit Absicht so dargestellt wurde, dass man als Leser einfach mit ihr mitfiebern muss. Bei jedem anderen Charakter wurde es mehr dem Leser überlassen, wie er zu einer Figur steht.

 

Fazit:

Von dem Buch hatte ich den Anspruch, dass es mich gut unterhalten soll, den Alltagsstress vergessen lassen soll, sowie die Insel Juist besser kennenzulernen. Diese Kriterien wurden erfüllt, jedoch fand ich das Ende etwas zu hektisch herbeigeführt. Außerdem bleiben bei mir doch einige Fragen offen, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie für ein besseres nachvollziehen der Handlungen wichtig gewesen wären.