Rezension

Leider der schwächste Band der Trilogie

Die Auslese - Joelle Charbonneau

Die Auslese - Nichts ist, wie es scheint
von Joelle Charbonneau

1,5 Jahre war es her, dass ich Band 2 gelesen hatte, als ich das Finale dieser Trilogie in den Händen halten durfte. Der erste Band konnte mich damals sowohl überraschen als auch überzeugen, doch der zweite Band setzte noch einen oben drauf und wurde im Bereich Dystopie sogar mein Jahreshighlight 2015. Dementsprechend groß waren die Erwartungen an diesen Abschluss.

Wie man schon an meiner Bewertung erkennen kann, konnten diese Erwartungen nicht erfüllt werden. Der Anfang des Buches konnte mich sofort wieder in Cias Welt ziehen und ich freute mich, dass meine Befürchtung, zuviel der Vorgänger vergessen zu haben, nicht bestätigt wurde. Geschickt gibt die Autorin immer wieder kleinere Hinweise, die die Erinnerung auffrischen, jedoch nicht das Gefühl vermittlen alles doppelt zu lesen oder sich durch endlose Wiederholungen quälen zu müssen. Der Einstieg fiel mir also sehr leicht. Doch leider hielt die Spannung nicht lange an. Ich kann nicht genau sagen, woran das lag. Es gab durchaus spannende Momente, doch diese drangen irgendwie nur schwer bis gar nicht zu mir durch.

Der Schreibstil von Joelle Charbonneau hat mir auch hier wieder sehr gut gefallen und ist genau wie bei den Vorgängern sehr bescheibend und bildhaft. Trotzdem schaffte auch dieser nicht, mich ganz zu erreichen. In Band 2 gab es relativ zu Beginn die Begegnung zwischen Cia und einer Schlange. Die Bewegungen der Schlange sowie die Atmosphäre und Cias Angst waren greifbar und in meinen Augen waren diese wenigen Seiten ganz große Kunst. Solche Stellen suchte ich in Band 3 leider vergeblich.

Leider gab es in diesem letzten Band deutlich weniger originelle Ideen als in den Vorgängern. Die Randfiguren wie bspw. Thomas, die Rebellen oder die Präsidentin blieben weitestgehend blass und farblos. Auch Cia entwickelte sich im großen Finale kaum weiter, was ich sehr schade fand. Lediglich ihre gemischten Gefühle der einzelnen Personen gegenüber (Wem kann ich trauen?) wirkten auf mich sehr glaubhaft.

Das Ende war für mich in Ordnung, jedoch sehr vorhersehbar. Leider schlug ich dieses Buch recht enttäuscht zu.

Fazit: Leider kein würdiger Abschluss einer Trilogie, die so großartig begann.