Rezension

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Leider ettäuschend

80 Days - Die Farbe der Erfüllung - Vina Jackson

80 Days - Die Farbe der Erfüllung
von Vina Jackson

Bewertet mit 2.5 Sternen

Natürlich musste ich auch den Abschluss um die Hauptstory von Dominik und Summer lesen. Auch wenn es zwei weitere Teile der Reihe gibt, drehen sich diese dann um andere Personen. Ich bin mit gemischten Gefühlen an das Buch heran gegangen.

Es sind zwei Jahre seit der Trennung von Summer und Dominik vergangen. Zwei Jahre, in denen Summer ihre Karriere angekurbelt hat und sehr erfolgreich wurde. Zwei Jahre, in denen sie ihr Leben mit Simón, dem Dirigenten, geteilt hat. Die Beiden merken schlussendlich, dass es nicht wirklich mit ihnen klappen will. Dominiks erfolgreiches Buch, in dem er die Hauptprotagonistin an Summer angelehnt hat, lässt in ihr die Erinnerungen aufwallen. Es verschlägt sie wieder nach London und zusammen mit ihrem Freund Chris und dessen Band geht sie auf Tournee. Dabei lernt sie den Rocker Viggo kenne, der Summer in extatische Höhen treibt. Während des Rockstarlebens trifft sie auf  Dominik, der die Geschichte ihrer Geige als Grundlage für ein Buch nehmen möchte. Denn die Bailly hat eine Eigenart, die auch bald Summer zu spüren bekommt: Sie verschwindet gerne.

Idee: Die Geige ins Zentrum zu stellen find ich sehr gut. Das ist, was Summer und Dominik verbindet.

Plot: Der Plot ist einfach gestrickt und durch den Klappentext im Grunde auch schon voll dargelegt. Das ist sehr schade. Für mich kam der Fluss nicht richtig herüber und die Geschehnisse reihen sich zwar logisch, aber viel zu irreal und einfach aneinander. Zu viele Schauplätze und in meinen Augen tauchen die Figuren viel zu leicht auf. Das mal eben nach Berlin fliegen um jemanden zu treffen von dem man nicht  genau weiß, ob man ihn findet, ist für meine Begriffe zu weit hergeholt. Sind die Protagonisten alle finanziell so gut dran? Leider konnte mich der ganze Fortgang der Geschichte nicht packen.

Schreibstil: Das Autorenduo bleibt ihrem Stil treu. Immer wieder wechselt die Perspektive von Summer zu Dominik, vom Ich-Erzähler zur dritten Person.

Charaktere: Zwar erkennen Summer und Dominik ihre Gefühle füreinander, aber dennoch habe ich ihr Verhalten im Abschluss ihrer Geschichte als kindisch empfunden. Sich durch simple Aussagen und vage Vermutungen davon überzeugen zu lassen, dass der andere einen festen Partner hat, kam mir zu weit hergeholt vor.

SPOILER Das Summer wirklich glaubt, Dominik hätte eine ernsthafte Beziehung mit Lauralynn konnte ich ihr kein Stück abnehmen. Sie weiß doch eigentlich, wie Lauralynn gestrickt ist. Auch Dominiks Glaube, Summer sei fest mit Viggo in einer Beziehung war weit hergeholt, denn Dominik kennt Summer gut und weiß, dass sie sich mit festen Beziehungen schwer tut. SPOILER
 

Das es ein Wiedersehen mit Luba gibt ist sehr schön, auch die Rolle, die sie einnimmt. Sie kam mir die ganze Zeit wie ein Feenwesen vor, nicht ganz greifbar, aber schön. Das man Fran, Summers Schwester kennenlernt ist eine gute Idee und bringt etwas mehr Normalität in Summers Leben. Auch Chris wieder mehr dabei zu haben, trägt dazu bei.

Hintergrund: Auch in diesem Teil merkt man wieder die gute Recherche. Die verschiedenen Schauplätze wurden anscheinend alle besucht.

Fazit: Leider für mich enttäuschend. Durch die Suche nach der Bailly hätte man so schön ein Krimielement in die Story bringen können. Das ist jedoch nicht gut gelungen und wirkte eher plump. Die Erotik kommt mir in diesem Band zu kurz. Schäumte der erste Teil vor Sex nur so über, sucht man vor allem am Anfang dieses Teils nach den Lustvollen prickelnden Momenten. Auch wenn ich vom dritten Teil enttäusch war und unzufrieden zurückgeblieben bin, fand ich vor allem den ersten Teil der Reihe sehr interessant. Für alle, die einen Einblick in die SM- und Fetischszene bekommen wollen, kann ich sie nur empfehlen. Wer weiterliest und sich gerne mit einer verstrickten Liebesgeschichte, in der die Beteiligten lernen, müssen offen zueinander zu sein, beschäftigt, könnte 80 Days als guten Zeitvertreib wählen.