Rezension

Leider hab ich mir zu viel erhofft

Als das Meer uns gehörte - Barbara J. Zitwer

Als das Meer uns gehörte
von Barbara J. Zitwer

Nach dem Tod ihres Mannes sucht Tess Harding mit Robbie, ihrem gehörlosen Sohn, Zuflucht in Montauk, einem Dorf auf Long Island. Trotz all ihrer Bemühungen schafft sie es nicht, ihrem Kind zu helfen, den Verlust zu verkraften. Robbie gibt ihr die Schuld am Tod seines Vaters, so dass Tess fürchtet, auch ihn noch zu verlieren. Dann begegnen sie einem Meeresbiologen: Kip ist auf der Suche nach einem Wal mit einem einzigartigen Gesang. Robbie ist fasziniert von dem Tier und findet einen Weg, es im Meer aufzuspüren. Die Begegnungen mit dem Wal helfen ihm, seine Isolation zu überwinden – und Tess hat zum ersten Mal die Hoffnung auf einen Neuanfang.

Die Charaktere müssen sich mit einem neuem Lebensabschnitt auseinandersetzten. Tess und Robbie wird eine wichtige Person weggenommen. Tess beschließt über den Kopfihres Kindes hinweg, dass sie nach Montauk „flüchten“. Des einen Freud, des anderen Leid. Nicht jeder Charakter konnte mich überzeugen. Sie kamen mir irgendwie so fern vor, oberflächlich oder auch manchmal zu übertrieben. Ich konnte keine richtige „Beziehung“ zu ihnen aufbauen. Sie haben sich alle im Vergleich zum Anfang des Buches weiterentwickelt, wenn auch nicht gerade in die richtige Richtung, wie ich es zumindest empfinde.

Der Schreibstil war eigentlich gut zu lesen. Aber man liest die Geschichte einfach nur. Sie hat mich nicht packen können. Die Emotionen sind nicht auf mich übergesprungen, wenn man von Emotionen sprechen kann. Mir kamen eindeutig die Themen Meer und Wal viel zu kurz. Man hätte sie schon viel eher mit in die Geschichte einbeziehen können und viel mehr ausbauen. Dafür wurde viel über den Ort berichtet, dieses wurde zwar schön beschrieben, aber es war mir halt zu viel und nicht wichtig beim Lesen.

Es war ein gutes Buch für Zwischendurch, aber keines das einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.