Rezension

Leider kein Buch für mich

Familie und andere Trostpreise - Martine McDonagh

Familie und andere Trostpreise
von Martine McDonagh

Bewertet mit 3 Sternen

Mit diesem Buch habe ich mich schwergetan. Dennoch habe ich mich durch alle Seiten gequält, am Ende das Buch zugeschlagen und mich gefragt: Wozu sollte dieses Buch gelesen werden? Wem wäre es wohl zu empfehlen? Ich weiß keine Antwort.

 

Sunny erfährt mit 21, dass er Multimillionär ist (unwichtig). Sunny hat viele Marotten und Neurosen, insbesondere was Geräusche betrifft (skurril). Sunny macht sich auf die Reise, um mehr über seine aus der Erinnerung herausgefallene Familie zu erfahren (unglaubwürdig).

 

Tja, was gäbe es sonst noch über das Buch zu berichten? Sunny erzählt, was geschieht, in Briefform seiner Mutter, an die er sich nicht erinnern kann. Er erzählt locker vor sich hin, als säße die Mutter (oder der Leser) unmittelbar vor ihm. Er ist ein Film-Nerd und gewinnt seine „Lebenserfahrung“ aus Filmen, sie sind wie ein Gerüst, an dem er sich zur Einordnung seines Lebens entlanghangelt. Die Erzählweise des Buches umfasst zig Themen- und Szenenschleifen, die mal mehr, mal weniger witzig daherkommen. Als einzig ernst zu nehmende Botschaft bleibt mir im Gedächtnis, wie religiöse Verblendung als Mittel der Macht, als Möglichkeit, Menschen zu manipulieren, als gefährlich anzusehen ist. Skurril, schräg, komisch und ernst gleichermaßen ist der Erinnerungsweg von Sunny. Er wollte nichts anderes als seine Mutter finden, in der Hoffnung auf Akzeptanz. Und seine Reise endet so: „Liebe Mom, fick dich“.

 

Das Buch hat mich leider nicht erreicht, nicht überzeugt, nicht unterhalten, schon gar nicht zum Lachen gebracht. Und so bleiben meine anfangs gestellten Fragen leider unbeantwortet.