Rezension

Leider kein würdiger Abschluss

Amor-Trilogie 03: Requiem - Lauren Oliver

Amor-Trilogie 03: Requiem
von Lauren Oliver

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Lena und Julian sind zurück in der Wildnis, jedoch haben sie sich voneinander entfernt, denn Ale ist wieder aufgetaucht. Zwar hat er sich stark verändert und fühlt sich anscheinend von Lena verraten, aber Lena spürt, dass sie zu ihm gehört. Hana hingegen lebt ein strukturiertes, ruhiges Leben mit dem Heilmittel und steht kurz vor ihrer Hochzeit mit Fred Hargrove. Dieser scheint allerdings ein schreckliches Geheimnis zu hüten, dem Hana immer näher kommt. Als die Rebellen schließlich den allesentscheidenden Angriff auf Portland planen, muss sich Lena nicht nur ihrer Vergangenheit stellen, auch Hana muss sich entscheiden…

Meine Meinung:

Das Cover passt gut zu seinen Vorgängern und gefällt mir auch diesmal gut, besonders das Wort „Freiheit“, das sich wiederholt. Leider waren damit die Ähnlichkeiten zu den Vorgängerbändern schon fast wieder vorbei. Denn der Inhalt sowie die Charaktere konnten mich nicht mehr so überzeugen.

Wo sonst alle Kapitel aus Lenas Sicht geschrieben waren, wechseln sich nun Lena und Hana mit dem Erzählen ab. Leider ist dadurch bei Lena deutlich an Detailliertheit verloren gegangen und ich hatte das Gefühl, mit Lena von einem Handlungsschauort zum nächsten zu hetzen. Diese Unruhe hat mich ziemlich gestört, vor allem, da ich bei Hana viele Kapitel nicht sehr spannend und im Prinzip überflüssig fand. Hier hätte man die „Erzählzeit“ Lena geben können, so hat es auf mich gewirkt, als hätte Lauren Oliver krampfhaft daran festhalten wollen, immer erst ein Kapitel Lena und dann eins Hana zu widmen.

Leider sind dadurch die Charaktere meiner Meinung nach auch viel zu kurz gekommen. Hana hat man zwar nochmal etwas besser kennengelernt, aber besonders die Charaktere in Lenas Kapiteln kamen mir zu kurz. Dafür, dass Julian und Alex eine ziemlich große Rolle spielen, hat man kaum was über sie erfahren und sie haben auch eher im Hintergrund agiert. Auch Raven und Tack, die man in Band 2 sehr gut kennengelernt hat, wurden nur noch verhältnismäßig selten erwähnt. Das hat mich echt gestört! Ebenso habe ich Lena kaum wiedererkannt, man erfährt erstens kaum noch etwas über ihre Gedanken und Gefühle und zweitens hat sie auf mich wieder wie die Lena aus Band 1 gewirkt, nicht wie die Lena aus Band 2, die in der Wildnis zu kämpfen und überleben gelernt hat. Hier kam sie mir oft fast weinerlich und unentschlossen vor.

Über das Ende habe ich mich echt geärgert. Ich habe so lange auf den Abschluss dieser Trilogie gewartet, und was dann? Viele meiner Fragen bleiben unbeantwortet und ich kann nicht verstehen, dass das hier der letzte Teil sein soll. Wie geht es beispielsweise in Portland weiter? Bleiben Julian und Lena Freunde und findet er auch eine Freundin? Wird Lena bei ihrer Mutter leben? Hier sind mir einfach deutlich zu viele Fragen offen geblieben. Insgesamt fand ich das Buch zwar nicht schlecht, aber es hat auf mich irgendwie unfertig gewirkt. So viel hätte noch näher beschrieben werden können:/

Fazit:

Leider nicht der krönende Abschluss, den ich mir erhofft hatte. „Requiem“ hatte meiner Meinung nach sehr viele Schwachpunkte und die Leseempfehlung gibt es nur, weil mich Band 1 und 2 so überzeugen konnten und man diese Trilogie einfach gelesen haben sollte. Ebenso gibt es von mir knappe 3 von 5 Punkten, weil mir die Charaktere so ans Herz gewachsen waren und ich deshalb einfach keine 2 Punkte geben kann.