Rezension

Leider mehr lauwarm...

Kälte - Michael Northrop

Kälte
von Michael Northrop

Bewertet mit 3 Sternen

Wenn die Schule zur Falle wird und du ums nackte Überleben kämpfen musst.

Scotty Weems und sechs seiner Mitschüler ahnen am Morgen dieses schicksalhaften Wintertages noch nicht, dass sie länger in der Schule bleiben werden, als ihnen lieb ist. Scotty sitzt gerade im Unterricht als er sich verträumt auf das bevorstehende Basketballspiel seines Schulteams freut und zum ersten Mal den starken Schneefall vor dem Fenster bemerkt. Zu dieser Zeit macht er sich noch keine Sorgen darüber, da es für die Region nichts ungewöhnliches ist. Doch nach Schulschluss fahren alle Schüler nach Hause, während er und zwei seiner Freunde immer noch darauf warten, abgeholt zu werden. Auch vier weitere Mitschüler und sein Coach bleiben im Gebäude zurück. Die Stunden vergehen und auch die Sonne versinkt langsam hinter dem Horizont, ohne dass sich etwas an der Situation ändert - nur der Schneefall wird immer stärker.
Schon bald merkt die Gruppe, dass es kein Entkommen mehr gibt und sie die Nacht in der Schulsporthalle verbringen müssen. Zwar versucht Coach Gossell sich den Weg bis zur Hauptstraße durchzukämpfen, doch er kehrt nie von seinem Ausflug zurück. Und als dann auch noch der Strom, und damit auch die Heizungs ausfällt, bekommen die Schüler es mit der Angst zu tun.
Wie lange werden sie wohl noch aushalten müssen? Gibt es Essensvorräte? Und wer von ihnen wird diesen Schneesturm überleben?

Das Buch bietet einen direkten Einstieg; der Leser bekommt die Geschichte, beginnend vom ersten Tag des Schneesturms, aus Scottys Sicht erzählt. Obwohl man am Anfang denken könnte, dass sich eine gewisse Romantik entwickelt, so wird man enttäuscht. Die Beziehungen zwischen den Mitschülern wird nicht stärker thematisiert sondern nur oberflächlich beschrieben. Im Allgemeinen erfährt man kaum etwas über die einzelnen Charaktere, was sehr schade ist, weil daher eine gewisse Distanz zwischen ihnen und dem Leser entsteht.
Ist das Buch am Anfang noch spannend, so flacht es gegen Ende hin immer mehr ab und auch das letzte Kapitel enttäuscht. Die Handlung findet keinen wirklichen Abschluss; zu viele Fragen bleiben offen. Nichstdestotrotz ist es ein teils unterhaltsames Buch für schneereiche Wintertage ;)