Rezension

Leider nicht die erwartete Spannung

40 Stunden - Kathrin Lange

40 Stunden
von Kathrin Lange

Bewertet mit 3 Sternen

Beschreibung:

Faris Iskander ist Kommissar in der Sondereinheit für Ermittlungen religiös motivierte Verbrechen (kurz SERV). Als er am Morgen an sein Telefon geht, kann er es einfach nicht glauben. Der Anrufer begrüßt ihn mit den Worten „assamu alaikum“. Dieselben Worte, die ein Bombenattentäter vor ca. 10 Monaten zu ihm sagte, kurz bevor er sich und die Geiseln in der Bank in die Luft sprang.

Der Unbekannte lässt ihn ein Video anschauen, an dem ein Mann ans Kreuz genagelt wird. Danach verlangt er von ihm, sich unverzüglich in die U-Bahn Station in der Bismarckstraße zu begeben. Er hätte 5 Minuten Zeit.

Kurze Zeit später explodiert der davon fahrende Zug. Der Unbekannte lässt ihn nun wissen, dass er und seine Kollegen 40 Stunden Zeit hätten, den Gekreuzigten zu finden. Schaffen sie es nicht, ist nicht nur sein Leben zu Ende, sondern es wird noch eine sehr viel größere Explosion stattfinden.

Faris informiert seine Kollegen vor Ort und es beginnt eine Suche, bei der viele Menschenleben auf dem Spiel stehen.

 

Meine Meinung:

Die Thematik dieses Buches fand ich sehr ansprechend. Als Leser erfährt man ein wenig über den christlichen Glauben und die unterschiedliche Auslegung der Gläubigen. Auch wird es einem deutlich gemacht, mit welchen Vorurteilen Muslime zu kämpfen haben. Denn als Faris in der U-Bahn Station steht und die Bombe in die Luft gejagt wird, behauptet eine Frau, er sei der Bombenleger. Schließlich würde er als solcher aussehen. Arabischer Herkunft = Terrorist.

Der Protagonist Faris hat mir wirklich gut gefallen. Nicht nur, wie er mit den Vorurteilen vieler Menschen zu Recht kommt, sondern auch wie er sich mit seinen privaten Problemen auseinandersetzt. Er versucht sich trotz seiner kurzen schwachen Momente nicht unterkriegen und schaut nach vorne. Er kämpft und ist damit ein gutes Vorbild für viele.

Die ersten Seiten der Geschichte haben mich sehr gefesselt. Durch die Beschreibung des Videos, konnte ich mir dieses sehr gut vorstellen und konnte die schockierten Gesichter der Personen vor mir sehen. Da stellen sich einem schon mal die Nackenhaare auf. 
Doch je weiter die Handlung fortschritt, desto weniger war ich irgendwie gefesselt. Mir fehlte teilweise die Spannung und auch empfand ich die Tätigkeiten des Anrufers nicht authentisch genug. Ab und zu war es mir ein wenig zu weit hergeholt, sodass ich Problem hatte zu verstehen, wieso er jetzt so handelt, wenn er eigentlich ein ganz anderes Ziel verfolgte. 
Die Wiederholungen von Handlungsabschnitten, haben auch nicht wirklich zu Spannung beigetragen, da mir als Leser damit immer klar war, was als nächstes passiert.

Zum Ende hin, wurde es zwar wieder besser, die Täterauflösung hat mich wirklich überrascht und sie wurde logisch dargestellt, aber das Buch konnte mir auf Grund der hängenden Mitte kein völlig zufriedenes Gefühl verschaffen.

 

Fazit:

Trotz einer interessanten Thematik, die ich gut umgesetzt fand, der toll dargestellten Charakterzüge des Protagonisten und des flüssigen und angenehm zu lesenden Schreibstils der Autorin, kann ich nicht mehr als 3 Sterne geben.