Rezension

Leider nicht ganz überzeugend

Margos Spuren
von John Green

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Quentin ist schon von Kindesbeinen an in seine Nachbarin Margo verliebt. Als Kinder haben sie viel zusammen unternommen, doch mittlerweile sprechen sie kaum mehr miteinander. Quentin ist ein ruhiger Junge und fixiert auf einen guten Abschluss, während Margo des Öfteren von zu Hause ausreißt und für einige Tage verschwindet.
Eines Abends steht Margo plötzlich an Quentins Fenster und lädt ihn zu einer abenteuerlichen Nacht voller Spaß, Wagnis und Freiheit ein.
Der "brave" Quentin lässt sich überreden und geht mit. Doch am nächsten Morgen ist Margo verschwunden und lässt nichts als ein paar spärliche Hinweise zurück. Wird Quentin sie finden und wie weit ist er bereit dafür zu gehen?

Meine Meinung:

John Greens Schreibstil ist locker, schnelllebig, jugendlich und ansprechend. Es ist mein erstes Buch von ihm, aber über seine Schreibstil habe ich einiges gelesen. Auch in diesem Buch ist die Sprache und der Grundgedanke bzw. das was der Autor vermitteln will, wichtiger als die eigentliche Handlung.
Das Buch ist aus der Sicht von Quentin geschrieben, was ich besonders ansprechend finde. Es ist für mich immer spannend ein Buch aus der Sicht eines männlichen Protagonisten zu lesen. 
Unterteilt wird die Story in 3 Teile.
Die Story beginnt mit einem Vorwort, welches eine Erzählung aus der Vergangenheit ist. So kann der Leser nachvollziehen wie die Freundschaft von Margo und Quentin in Kindheitstagen war.
Realistisch finde ich die Darstellung der Entwicklung dieser Freundschaft. Häufig ist man als Kind mit jemandem befreundet und mit dem Erwachsenwerden löst sich diese Freundschaft.
Verwunderlich fand ich deshalb, dass Margo ausgerechnet Quentin mit auf ihren Rachefeldzug nehmen wollte. Scheinbar haben die beiden immer noch eine innere Verbindung zueinander, die sich mir leider bis zum Ende nicht ganz erschlossen hat. Zum Glück klärt sich noch einiges auf.
Quentin hat mir als Charakter wirklich sehr gut gefallen. Vor allem seine Entwicklung und persönliche Steigerung war nicht zu übersehen. Hat er ein Ziel vor Augen, setzt er alles daran dieses auch zu erreichen.
Leider fand ich seine Besessenheit für Margo etwas zu viel des Guten und konnte sie auch nicht wirklich nachvollziehen. Im Verlauf des Buches hat mich das auch etwas genervt. 
Mit Margo bin ich nicht vollständig warm geworden. Ihre Racheaktion war schon ganz witzig und unterhaltsam. Aber sie ist nicht nur ein besonderer Charakter, sondern meiner Meinung nach auch etwas schwierig und verwirrend.

Die Geschichte ist wirklich unterhaltsam und an vielen Stellen musste ich Lachen. Ben war zum Beispiel der für mich witzigste Charakter und hat einiges in dem Buch rausgerissen. Aber der tiefgründige Teil überwiegt.
Irgendwie hat mir das im Verlauf des Buches immer weniger gefallen, sodass ich das Buch zum Ende hin doch recht zäh fand. 

"Je länger ich in meinem Beruf arbeite", sagt er, "desto mehr habe ich das Gefühl, dass es uns Menschen an Spiegeln fehlt. Anderen fällt es schwer, uns zu zeigen, wie wir aussehen, und uns fällt es schwer, anderen zu zeigen, wie es uns geht." S. 215

Alles dreht sich nur um Margo und um Quentin der davon besessen ist sie zu finden. Ständig stellen sich die Charaktere die Frage, warum Margo dieses oder jenes getan hat und wer sie wirklich ist. Zum Ende hin konnte mich die Story kaum noch fesseln. Die Spuren und Wegweiser waren mir nicht originell genug.

Auf den letzen Seiten wird der Leser endlich erlöst und viele offenen Fragen klären sich. Mir hat das Ende dennoch nicht wirklich gefallen, weil ich einfach etwas anderes erwartet hatte.

 

Fazit:

Leider konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen können. Für ein Jugendbuch ist es sehr tiefgründig und mir persönlich zu zäh und inhaltlich zu oberflächlich.