Rezension

Leider nicht so gut wie ich gehofft hatte

Stiller Tod - Roger Smith

Stiller Tod
von Roger Smith

Bewertet mit 3 Sternen

Vernon Saul, ehemaliger Cop, arbeitet seit seinem Unfall für ein Sicherheitsunternehmen. Im Zuge dieser Arbeit wird er Zeuge davon, wie die kleine Sunny im atlantischen Ozean ertrinkt, während ihr Vater einen Joint raucht und ihre Mutter sich von ihrem osteuropäischen Liebhaber verwöhnen lässt.

Nachdem Sunny tot aus dem Wasser gezogen wird, ist es Vernon, der versucht sie zu reanimieren - obwohl er weiß, dass das Mädchen bereits tot ist.

Dawn, eine Stripperin aus den Flats in Cape Town, hat es Vernon zu verdanken, dass das Jugendamt ihre Tochter wieder zu ihr gelassen hat. Er ist es auch, der ihr das Versprechen abgenommen hat nun clean zu bleiben - allerdings nicht ganz uneigennützig.

Yvonne Saul, Vernons Mutter, die an Bluthochdurck und Diabetes leidet, lässt sich von ihrem Sohn durch ihre schäbige Behausung prügeln und tut was er verlangt - ihre Schuldgefühle und die Angst ihm gegenüber sind einfach zu groß, als dass sie sich gegen ihn wehren würde.

Schnell wird klar, dass Vernon das Bindeglied zwischen diesen Personen ist. Auch wenn diese Geschichten (erst) nichts miteinander zu tun haben, ist es Vernon, der zwischen diesen Handlungssträngen hin und her springt und zum Schluss doch alle Personen miteinander vereint.

Zu Beginn fragt man sich als Leser noch, warum er Sunny ertrinken lässt, obwohl er es hätte verhindern können. Nach und nach versteht man allerdings, dass es sich bei ihm um einen Soziopathen handelt, der dafür sorgt, dass er immer mehr gegen diese Menschen in der Hand hat - und dafür buchstäblich über Leichen geht. Macht über andere Menschen zu haben ist das Einzige, was Vernon interessiert und vorantreibt.

Ein alter Kollege, der nun bei einer Sondereinheit ist, durchblickt Vernons Spiel und versucht Beweise gegen ihn zu sammeln.

Das ganze Buch über habe ich auf den Thriller gewartet, auf den ich so gehofft habe - aber leider nicht gefunden. Die Geschichte liest sich eher wie ein Aufsatz und mir persönlich fehlt das Unvorhersehbare, Schnelle, Actionreiche, was einen Thriller ausmacht. Dadurch habe ich extrem lange für dieses Buch gebraucht und mich stellenweise gelangweilt. Die Geschichte an sich ist nicht uninteressant, aber sie ist in meinen Augen einfach kein wirklich guter Thriller. Allerdings gewährt Roger Smith einen guten Einblick in das Leben in Kapstadt. Reiche Weiße, arme Schwarze, Korruption, Prostitution, Drogen, Gewalt - alles wird beleuchtet und gut dargestellt.

Warum sich auf dem Cover ein Hammer befindet, verstehe ich nicht so ganz. Es ist eine Stelle, bei der dieser Hammer eingesetzt wird, danach findet sich in der ganzen Geschichte kein Hammer mehr wieder.

Auch warum es im Heyne Hardcore erschienen ist, erschließt sich mir nicht. Klar, es gib ein paar "krasse" Szenen und es werden vereinzelt nicht ganz jugendfreie Worte benutzt, aber es ist nicht so hart und eklig wie ich dachte - da habe ich schon "Schlimmeres" gelesen ;-)

 

Die komplette Rezension findet ihr auf meinem Blog :-)

http://franzyliestundlebt.blogspot.de