Rezension

Leider nicht so mitreißend wie der erste Band

Die Magie der Lüge - Nicole Gozdek

Die Magie der Lüge
von Nicole Gozdek

Bewertet mit 4 Sternen

Die Magie der Lüge ist der zweite Band der Reihe „Die Magie der Namen“. Weswegen möglicherweise Spoiler vorhanden sein könnten.

Erster Satz

Die Perücke kratzte wieder einmal fürchterlich, als ich sie mir auf den Kopf setzte und sie sorgfältig befestigte.

Meinung

Gemeinsam reist Anderta Passario mit dem Korbabu Londurs durch die verschiedensten Länder und Städte, ihre Wahrheitsmagie im Gepäck. Diese hilft ihr dabei jede Lüge aufzudecken, die ihren Weg kreuzt. So verdient sie sich als geachtete und auch gefürchtete Wahrsagerin einen Teil ihres Lebensunterhaltes, während die andere Hälfte durch Diebstahl und Erpressung zusammen kommt. Alles scheint perfekt, bis die Wirklichkeit eines Morgens verändert wurde und niemand sich daran erinnert, bis auf Anderta. Ihr Leben läuft aus dem Ruder und schwört den Verantwortlichen zu finden und die Änderung rückgängig zu machen.

Wie schon im ersten Band, erzählt die Protagonistin die Geschichte selbst. Im zweiten Teil übernimmt die junge Frau Anderta Passario diesen Part. Der Protagonistewechsel brachte einige Änderungen mit sich., so ist Anderta störrischer und auch selbstbewusster als Tirasan und sieht vieles oberflächlicher als dieser. Zudem kommen neue Begleiter und Ansichten hinzu. Der Schreibstil war wieder einmal super und ließ mich auf Anhieb in die Geschichte eintauchen und ankommen. Mit dem neuen Buch kommen erneut ein Namensarchiv und eine verdammt schöne Karte, diese zeigt ein anderes Land und deren Städte. Andertas Geschichte war für mich nicht ganz so spannend und interessant, wie die von Tirasan und seinen Freunden. Das lag zum einen an den Geschehnissen, zum anderen an den neuen Charakteren. Leider wurde ich nicht so warm mit ihnen, besonders mit einem „kleinen Anhängsel“, der mir beim Voranschreiten der Geschichte zunehmend auf die Nerven ging. Die Beziehung zwischen Rustan und Tirasan rückte etwas mehr in den Vordergrund, was mich sehr glücklich gemacht hat. Auf eine Aussprache hatte ich schon im ersten Band gehofft.

Charaktere

Mit Anderta bekommt das zweite Buch eine neue, toughe Protagonistin, die es faustdick hinter den Ohren hat. Anders als Tirasan kann sie trotz ihrer Wahrheitsmagie lügen und nutzt dieses schamlos aus. Sie reist mit ihrem Partner Londurs herum und verdient sich ihr Geld, obwohl ein riesiges Vermögen in der Erbverwaltung auf sie wartet. In der neuen Wirklichkeit denkt sie das erste mal nach längerer Zeit über die Bedeutung einer Familie nach. Anfangs wehrt sie sich vehement gegen diese Gedanken, doch auch sie kann das gute Gefühl der Vertrautheit nicht ewig verleugnen.

Ihr Partner Londurs war zwar forsch und neigte dazu aufbrausend zu sein, trotzdem war er freundlich und auch umsichtig, wenn auch manchmal zu spät. Er schreckte nicht vor Erpressung und Diebstahl zurück, um sich sein Leben zu finanzieren. Aufgrund seiner früheren, sehr kurzen Leben hatte er sich fest vorgenommen es dieses Mal anders zu machen.

Als Andertas früherer Freund Frislan auftaucht und sie rettet, beginnt die Beziehung zwischen Londurs und Anderta zu bröckeln. Frislan ist ein Paolliander, dem Recht und Ordnung wichtig sind. Er geht davon aus, dass der Korbabu sie damit reingezogen hat und macht ihn schwere Vorwürfe.

Fazit

Die neuen Charaktere bringen neuen Schwung und neue Geschichten mit, konnten mich aber leider nicht so gut mitziehen, wie die vorherigen. 4 Sterne