Rezension

Leider nicht was ich erwartet hatte

Iron Flowers - Die Rebellinnen - Tracy Banghart

Iron Flowers - Die Rebellinnen
von Tracy Banghart

Bewertet mit 3 Sternen

Fakten

Autor: Tracy Banghart

Verlag: FISCHER Sauerländer

Erscheinungsdatum: 20.04.2018

Genre: Jugendbuch

Seiten: 384

 

Inhalt

Nomi und Serina leben in einem System in dem Frauen absolut keine Rechte haben. Sie haben nur drei Möglichkeiten: Fabrikarbeiterin, Ehefrau oder eine Grace zu werden. Als Serina in die engere Auswahl. eine Grace für den Thronfolger zu werden, kommt, folgt ihr Nomi als ihr Dienerin in den Palast. Doch dann kommt alles anders wie erwartet. 

 

Gestaltung

Das Cover ist wirklich wunderschön! Die golden glänzende Blume hebt sich schön vom dunkelgrünen Hintergrund ab und lässt das Buch sehr edel wirken. Trotz der filigranen Art der Blüte, wirkt sie auf mich wie ein Gitter, als ob die Frau dahinter gefangen wäre.

 

Sprache

Da sich die Geschichte recht früh in zwei Handlungsstränge aufteilt, wird abwechselnd aus Nomis und Serinas Sicht erzählt. Dadurch verfolgt man eigentlich zwei eigenständige Erzählungen.

Ich hatte leider so meine Schwierigkeiten mit der Erzählweise von Tracy Banghart. Mir fehlte absolut das Worldbuilding. Und gerade das fesselt mich normalerweise an eine Geschichte und zieht mich in ihren Bann. Hier konnte ich mir die Welt einfach nicht vorstellen. Mir fehlten Hintergrundinformationen, Einblick in die Vergangenheit, Beschreibungen des Alltags und der Strukturen in diesem System. Einfach vieles um diese Welt kennenlernen zu können.

Auch der Storyverlauf war nicht sonderlich überraschend und konnte mich einfach nicht mitreißen. Es gab außerdem so einige Parallelen zu schon erfolgreichen Jugendbuchreihen.

 

Charaktere

Es gibt in dieser Geschichte zwei starke Protagonistinnen, die auch einen extremen Wandel im Verlauf der Geschichte durchmachen. Sie finden ihre eigenen Stärken, entdecken neue Ziele und lernen ihre Schwester besser zu verstehen.

Allerdings blieben die Nebencharaktere sehr blass. Vor allem die männlichen Charaktere erhielten kaum Raum in dieser Geschichte und das obwohl sie in diesem System ja die Obermacht haben. Aber auch die Freundschaften zwischen den Frauen blieben oberflächlich und mir fehlte die Tiefe. Einblick in das Leben des Volks von Viridia bekommt man überhaupt nicht. Der Personenkreis, der überhaupt erwähnt wird ist sehr beschränkt.

 

Fazit

Leider hat mich Iron Flowers enttäuscht. Ich hatte einfach ganz andere Erwartungen an das Buch. Da es speziell für Fans der Selection-Reihe empfohlen wurde, hatte ich an eine romantische, märchenhafte Geschichte mit dystopischem Hintergrund gedacht, ein wenig Kampf, ein wenig Rebellion. Iron Flowers ist aber viel düsterer, brutaler und romantisch so gut wie gar nicht.

Die Thematik mit der extremen Unterdrückung der Frauen fand ich sehr spannend, hätte gerne mehr darüber erfahren.

Wem das Worldbuilding in einer Geschichte nicht so wichtig ist und lieber actiongeladene Jugendbücher mag, hat bestimmt seine Freude an diesem Buch! Wer etwas ähnliches wie Selection erwartet, wird eher enttäuscht sein.