Rezension

Leider nur mittelmäßig

Die Lieder der Erde - Elspeth Cooper

Die Lieder der Erde
von Elspeth Cooper

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: Als der junge Novize Gair dabei erwischt wird, wie er sich der Magie bedient, wird er von seinem Orden der Inquisition übergeben um hingerichtet zu werden. Doch unerwartet wird er bei seinem Prozess nicht zum Tode verurteilt, sondern nur aus dem Reich verbannt.
Der rätselhafte Alderan nimmt sich seiner an und bietet Gair an, ihn an die Akademie zu begleiten, um den Umgang mit der ihm zu Verfügung stehenden Macht zu erlernen. Doch nicht nur die Hexenjäger sind ihnen auf den Fersen. Ein alter Feind droht den Schleier zwischen den Welten zu zerreißen und die Wilde Jagd auf die Menschheit loszulassen.

Meinung: "Die Lieder der Erde" ist der Debütroman von Elspeth Cooper und der Auftakt eines vorraussichtlich dreiteiligen Epos, der im Klappentext reißerisch als "einer der größten Fantasy-Romane unserer Zeit" angepriesen wird.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, Hauptprotagonist ist aber der junge Gair. Man steigt kurz vor seiner Verhandlung direkt in das Geschehen ein. Leider bin ich das ganze Buch über nicht richtig mit ihm warm geworden. Er ist der typische hochbegabte Superheld, der kein Ahnung von der Größe seiner Macht hat. Er ist ein Weise, der nicht weiß wer seine Eltern sind und kann auch noch ausnehmend gut mit dem Schwert umgehen. Im Grunde erfüllt er jedes Klischee eines Helden, was ihn irgendwie flach und eindimensional erscheinen lässt.
Die Nebencharaktere dagegen fand ich sehr gut gelungen und stellenweise interessanter als Gair selbst. Sie sind glaubhaft dargestellt und bereichern die Geschichte ungemein. Vor allem Tanith, Mason und Darrin haben es mir angetan.
Der Stil der Autorin ist bemerkenswert. Er ist bildhaft und passt perfekt zur Geschichte. Elspeth Cooper hat ein großes Talent dafür, bestimmte Abläufe oder Schauplätze zu beschreiben. Was mir allerdings massiv gefehlt hat, war eine Landkarte. Auch wenn die Beschreibungen sehr gut waren, könnte ich mir nicht immer vorstellen, wo sich die Protagonisten gerade aufhalten. Schade!
Die Geschichte selbst, verlief für meinen Geschmack in großen Teile zu ereignis- und innovationslos. Richtige Spannung kam erst im letzten Viertel des Buches auf. Außerdem hatte ich immer das Gefühl, das alles schon mehrmals gelesen zu haben und fand die Story daher recht vorhersehbar. Ich hätte mir ein paar überraschende Wendungen oder frische Ideen gewünscht.

Fazit: Ein solider Auftakt, bei dem aber viel Potenzial verschenkt wurde und deshalb leider nur mittelmäßig abschneidet.