Rezension

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Leider war das Ende etwas zu offen

Werwolf - Lynn Raven

Werwolf
von Lynn Raven

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt
Andre Darnaux wächst als Waisenkind bei Bischof Norier auf. Eines Tages wird er nach Saint-Mezan gesandt, wo er dem Comte d'Abraigne bei einem Fall helfen soll. In den Wäldern seines Anwesens geht etwas schreckliches um. Immer wieder werden gerissene Leichen und Tierkadaver entdeckt. Zusammen mit dem Wildhüter, Pierre Chastel, soll Andre die Bestie stellen und vernichten. Doch schnell wird Andre klar, dass auf dem Anwesen noch etwas seltsameres vorgeht. Es scheint, als würde man von ihm etwas erwarten, wovon er keine Ahnung hat.

Meine Meinung
Es ist schwer die Handlung des Buches zusammen zu fassen, bedenkt man doch, dass der Titel bereits so gut wie alles verrät. Dieses eine Wort lässt bereits klare Vorstellungen davon aufkommen, was hier passieren könnte.

Ins Zentrum des Geschehens wird jedenfalls der junge Andere Darnaux gestellt. Er hat keine wirkliche Ahnung von seiner Vergangenheit, denn alles was er kennt, ist das Leben bei Bischof Norier. Nun wird er von diesem in die Fremde ausgeschickt um einem Comte zu helfen. Eigentlich kann Andre kaum die Fähigkeiten aufweisen, die für diesen Auftrag nötig sind, noch fühlt er sich dabei richtig wohl, doch ihm bleibt keine andere Wahl. Ihm wird allerdings schnell klar, dass irgendwas seltsames auf dem Anwesen des Comte vor sich geht. Plötzlich fühlt er sich bedrängt aber auch eingeengt. Der Luxus verwirrt ihn und bringt seine Gedanken vollkommen durcheinander.

Die andere Person, die neben Andre eine wichtige Rolle einnimmt, ist sicherlich der Wildhüter Pierre Chastel. Er arbeitet für den Comte, ist allerdings nicht in seinem inneren Kreis willkommen. Pierre steht Andre zuerst feindlich gegenüber, erst später entwickelt sich eine Freundschaft zwischen ihnen. Pierre scheint Andre auf irgendeine Weise zu verstehen und ihm zu vertrauen, was beiden schließlich das Leben rettet.

Diese Beiden müssen sich etwas stellen, womit keiner von ihnen gerechnet hätte. Sie entdecken eine fürchterliche Wahrheit, die ihr Leben völlig auf den Kopf stellen wird.

Die Handlung selbst kommt nur langsam in Fahrt. Es gibt viele Beschreibungen des Waldes und der Natur. Aber auch welche der blutigen Taten und der Hinterlassenschaften. Hierbei wären weniger Informationen besser gewesen.

Der Handlungszeitraum selbst umfasst eher weniger Tage, erst gegen Ende wird ein kleiner Sprung gemacht. So rückt das Geschehen zwar näher an den Leser, aber überflutet ihn auch mit Eindrücken.

Zum Ende hin wird der Leser mit Informationen überworfen. Plötzlich wird klar, weshalb der Comte ein solches Interesse an Andre hatte, welche Rolle seine anderen Gäste haben und wie alles zusammen hängt. Leider gab es auch Szenen der Vergewaltigung, die irgendwie so gar nicht hier rein gepasst haben. Ich weiß nicht, sie nahmen diesem Buch den Charakter eines Jugendbuches.

Das Ende selbst erschien dann überhaupt nicht wie ein Abschluss. Vieles blieb offen, so dass der Eindruck entstand, es müsste noch etwas folgen. So weit mir aber bekannt ist, hat dieses Buch keine Fortsetzung.

Fazit
"Werwolf" ist ein durchaus interessanter Historischer-Fantasy Roman, aber leider auch einer, der sich ziemlich in die Länge zieht. Es gibt nur wenig Spannung und wenige Wendungen, die zu überraschen vermögen. Die Charaktere verbleiben zumeist blass, weshalb es schwer ist sie genauer kennen zu lernen. Lynn Raven hat eine gute Idee gehabt, sie aber leider nur schwach umgesetzt.