Rezension

Leider zu viele Längen

Gone Girl - Das perfekte Opfer - Gillian Flynn

Gone Girl - Das perfekte Opfer
von Gillian Flynn

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Nick Dunne und seine Frau Amy führen eine wundervolle Ehe und die Idylle scheint perfekt. Sie wirken wie das Vorzeige-Pärchen schlechthin. Beide sind als Journalisten in New York tätig und wirken glücklich. Doch das Glück scheint trügerisch und eines Tages müssen beide den "Big Apple" verlassen und ziehen in einen kleinen Ort in Missouri. An ihrem 5. Hochzeitstag geschieht das Unfassbare: Amy verschwindet spurlos und schnell gerät auch Nick ins Kreuzfeuer der Untersuchungen. Jeder in Nicks Umfeld scheint plötzlich an seiner Unschuld zu zweifeln und die Fassade der perfekten Ehe beginnt zu bröckeln...

Meine Meinung:

Die Geschichte ist in zwei Erzählformen geschrieben. Man lernt Amys, wie auch Nicks Gedankenwelt so sehr gut kennen. Amy kommt hierbei in Form von Tagebucheinträgen aus der Vergangenheit zu Wort. Ich fand diese beiden Perspektiven sehr gut gewählt, allerdings konnte ich leider weder zu Amy, noch zu Nick eine Verbindung herstellen.
 
Nicks Charakter fand ich sehr unnahbar und auch seine Gedanken konnte ich nicht immer nachvollziehen. Mit ihm konnte ich leider nicht so viel anfangen. Die Nebencharaktere waren gut ausgebaut und dargestellt. Amy war mir zwar um einiges sympathischer, allerdings hatte auch sie, wie ich finde, sehr nervige Charakterzüge.
 
Die Story an sich war zwar in den meisten Teilen unvorhersehbar und manchmal auch spannend, aber das Buch hätte für meinen Geschmack um gute 200 Seiten weniger haben können. Die einzelnen Handlungsabläufe haben sich ewig hingezogen und so entstanden einige Längen. Dies hat der Geschichte leider nicht gut getan. Ich war teilweise davon etwas genervt und habe mehrmals überlegt, das Buch abzubrechen. Allerdings wollte ich dann doch wissen, was mit Amy geschah und wer dafür verantwortlich ist. Also habe ich mich bis zum Schluss durchgekämpft bzw. teilweise durchgequält. Auch dem Schreibstil konnte ich nichts abgewinnen, dieser konnte es für mich nicht mehr retten. Ob dieses Buch ein Thriller oder doch "nur" ein Roman ist, wird zu Recht diskutiert. Teilweise gab es Stellen, die etwas spannender wurden, aber zu einem Thriller machen diese das Buch für mich noch nicht.
 
Das Ende konnte mich leider auch nicht ganz überzeugen. Ich fand es ziemlich eigenartig und nicht nachvollziehbar von den Charakteren. Auch wenn ich die Geschichte an sich toll fand und die Idee dahinter sehr mochte, war ich doch mehr als froh, als ich das Buch zuschlagen konnte. Schade, ich hatte mir mehr davon erhofft und es wird wohl mein erstes und letztes Werk der Autorin bleiben.