Rezension

Leider zu wenig

Layers
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 3 Sternen

Dorian ist ein Jugendlicher und lebt auf der Straße, das Leben dort ist hart und unbarmherzig. Doch als er eines Tages aufwacht und neben ihm sein Rivale tot und blutüberströmt da liegt, zweifelt Dorian an sich selbst, denn er hat absolut keine Ahnung, was passiert ist. Ein Augenzeuge rettet Dorian aus seiner misslichen Lage, wie durch Zufall ist dieser eine Art Sozialarbeiter, der Jugendliche von der Straße holt und ihnen eine Chance gibt, sich an sozialen Projekten zu beteiligen, im Gegenzug erhalten sie Kost und Logis und Bildung in einer Villa. Anfangs ist Dorian noch froh, diese Chance zu erhalten, doch bald schon geschehen merkwürdige Dinge, fremde Personen glotzen ihn an und sprechen ihn auf das Verbrechen an, noch dazu muss Dorian mysteriöse Päckchen verteilen, als ein Klient jedoch die Annahme verweigert, wird Dorian schnell zum Gejagten...
Meinung;
Das Cover ist wild und vielschichtig (man kann es mehrmals aufklappen) und ich finde es sehr passend zu dem Thema. Man erhofft bei der Autorin immer einen Hauch von  Gesellschaftskritik, welche allerdings einem am Anfang noch nicht so klar ist.
Das Buch zielt sehr schnell auf Spannung ab, der Sprachstil geht in die Richtung realistische Fantasy / Dystopie, Tiefsinn ist allerdings nicht gegeben. Man wird keine tiefere Bindung zu dem Protagonisten aufbauen, was auch nicht der Schwerpunkt des Buches ist. Dadurch ist die Gefühlswelt von Dorian und demnach sein Handeln etwas unklar. Die Beziehung zwischen Stella und Dorian wird ziemlich schnell abgehandelt und wirkt somit etwas roh, was allerdings relativ dezent ist, da der Protagonist wieder eine Person männlichen Geschlechts ist und man klischeehaft keine ausgiebige Gefühlswelt erwartet. 
Die erste Hälfte des Buches konnte ich leider nicht so genießen und ging auch nicht so flüssig zu lesen, da meiner Meinung nach nichts neues oder interessantes passierte. Als dann ein gewisser Gegenstand ins Spiel kommt, war das für mich als würde sich das Buch um 90 Grad drehen und es wurde wieder sehr spannend. 
Der Schluss ist ein typischer Poznanski ( ;-) ) : Es kehrt sich alles um, man weiß nicht mehr was real ist und was nicht und alles nur weil einer ein Meister der Manipulation ist. 
Die Grundstory war für mich sehr gut, bei der Ausführung hat mir etwas der Pfiff und die Raffinesse gefehlt,  und der Schluss war wie zu erwarten gewesen. Ich wurde leider ein wenig von meinen Erwartungen enttäuscht und kann daher dem Buch nicht mehr als 3 Bewertungspunkte geben.