Rezension

Leider zuviele geschichtliche Details und Kriegswirren

Die Astrologin - Ulrike Schweikert

Die Astrologin
von Ulrike Schweikert

Bewertet mit 3 Sternen

~~Wie beim Vorgänger Die Hexe und die Heilige erhält der Leser mittels einer Karte einen Überblick über das Heilige Römische Reich, um 1648. Ich denke, dass auch hier wieder jeder Leser zuerst seine oder eine nahegelegene Stadt suchen wird und erst anschließend sich die Karte mit ihren Grenzen genau betrachtet.

Schnell trifft der Leser auf Sibylla, deren Zwillingsschwester im Vorgängerband wegen Hexerei angeklagt und verbrannt wurde. Sibylla lebt und arbeitet in Leonberg als Hebamme. Ihr Leben mit Peter Berchtold scheint ziemlich normal zu laufen, wären da nicht die Unruhen der Kirche. Sehr interessant fand ich die Ausführungen der Autorin zum Glaubenswechsel in den verschiedenen Städten bzw. Landstrichen. Was eben noch katholisch war, musste nun evangelisch werden.
Hier hatte sich ULRIKE SCHWEIKERT auch etwas besonderes einfallen lassen, nämlich Johannes Kepler, den wie heute als Astronom, Astrologe und Mathematiker kennen. Ihm hatte sie eine ganz besondere Rolle zugedacht, die absolut stimmig wirkt.
Auch Wallenstein findet seine Rolle.

Allerdings war festzustellen, dass dieses Buch doch sehr geschichtlich wirkt. Viele Fakten, die zwar wirklich gut recherchiert waren, aber dem Lesespaß sich nicht wirklich zugeneigt gaben.

Fazit:

ULRIKE SCHWEIKERT zeigt in diesem Buch eine sehr gut recherchierte Geschichte auf. Kriegswirren, Machtkämpfe etc. säumen die Seiten und nebenbei ein Erzählstrang mit Sibylla. Beide Handlungsstrang harmonieren sehr gut, wenngleich ich mich mit den Kriegswirren an meinen Geschichtsunterricht erinnert fühlte. Kurzum, für mich waren es etwas zuviele Fakten, die mir zeitweilig den Lesefluss und -genuss etwas geraubt haben.

Historie auf ca. 600 Seiten. Hier sollte wirklich jeder Leser entscheiden, ob der Preis von 19,99 € (für Hardcover) angemessen ist.