Rezension

Leise Töne, die zu überzeugen wissen

Der Oberst hat niemand, der ihm schreibt - Gabriel Garcia Marquez

Der Oberst hat niemand, der ihm schreibt
von Gabriel García Márquez

Der große kolumbianische Autor Gabriel Garcia Marquez, mit dem Nobelpreis für Literatur geadelt, legt mit diesem Roman, der eher eine Novelle ist, ein Buch vor, das den Leser zu berühren weiß.

Ein pensionierter Oberst, in irgendeinem kolumbianischen Dorf lebend, wartet seit vielen Jahren auf einen Brief, mit dem seine eigentlich versprochene Rente endlich bewilligt wird. Freitag auf Freitag wartet er vergeblich. Er lebt mit seiner schwer kranken Frau zusammen, die beiden haben fast alles verkauft was sie besaßen, dennoch reicht es nur zu einem sehr kargen Leben. Das Dorf in dem der Oberst lebt, wird von korrumpierten Anhängern des neuen Regimes beherrscht und auch die Kirche steht nicht auf Seiten der Dorfbewohner. Es entsteht Unruhe im Dorf, regimekritische Flugblätter werden verteilt, auch der Sohn des Oberst verteilt diese und wird deswegen von der Polizei erschoßen. So bleibt dem Oberst nur noch der Kampfhahn, der seinem Sohn gehörte. Gemeinsam mit seiner Frau wird der Hahn durchgefüttert. Der Hahn entwickelt sich nach und nach zu einem Symbol des Widerstandes - für den Oberst und schließlich für das ganze Dorf.

GGM gelingt es mit einfachen und spärlichen Worten Gefühle beim Leser auszulösen, der mit dem Oberst mitleidet. Es muss bemerkt werden, dies ist kein Buch das voll von Action ist, es ist ein Buch der leisen Töne, in dem eigentlich nicht allzu viel passiert. Dennoch, oder gerade deswegen, ist es ein ergreifendes, nachdenklich machendes Buch. 

Fazit: Leise Töne, die zu überzeugen wissen

Kommentare

Britta Röder kommentierte am 23. März 2014 um 20:03

Dieses Buch von ihm habe ich bisher noch nciht gelesen.

kommentierte am 25. März 2014 um 16:00

Was kennst Du denn von ihm?

Lektorat bemerkte am 08. Oktober 2022 um 11:30

... "es ist ein Buch der leisen Töne". Ich habe das Buch noch nicht gelesn, aber die mir bekannten Bücher des Autors sind eher alle "Bücher der leisen Töne" (auch wenn es manchmal um "laute" Themen geht), daher irritiert mich diese Anmerkung in der Rezension. Mein Lieblingsbuch ist nach wie vor "Hundert Jahre Einsamkeit".