Rezension

Lenchens schwarzer König

Revolution im Herzen - Claudia Beinert, Nadja Beinert

Revolution im Herzen
von Claudia Beinert Nadja Beinert

Bewertet mit 5 Sternen

~~Als ihr Vater starb veränderte sich Helena Demuths Welt. Ihr Vater war der einzige, der liebe Worte für sie hatte und ihr das Schachspielen beibrachte. Von allen anderen wurde sie für ihre Ungeschicklichkeit gehänselt und ausgenutzt. Noch als Kind machte sie sich auf den Weg nach Trier um dort ein besseres Leben als Dienstmädchen zu verbringen. Sie hatte Glück und kam in den Haushalt von Jennys Eltern. Mit der nur wenig älteren Jenny verband sie eine Freundschaft und nach der Hochzeit Jennys mit Karl Marx zog sie mit ihnen und deren Kindern von einer Stadt in die andere. In dieser Familie lernte sie lesen und schreiben, in Brüssel und London verständigte sie sich problemlos und war inzwischen mehr ein Familienmitglied als ein Dienstmädchen. Bis sie sich über das gemeinsame Schachspielen hinweg in Karl Marx verliebte und von ihm schwanger wurde.
Aus der Sicht der real existierenden Helena Demuth erleben wir die damalige Zeit, den Klassenunterschied und die Armut, die jedoch auch die Familie Marx kennenlernte. Die Schriften Karl Marx werden angesprochen und auch den Einfluss, den Lenchen ausübte. Im Laufe der Jahre wurde sie immer mutiger und war unverzichtbar für alle. Die Probleme, die Karl Marx in seinen Schriften ansprach sind auch heute wieder aktuell, statt Webstühle sind es nun Computer, die die Arbeit verändern, immer mehr Wochenendarbeit und weite Fahrten zum Arbeitsplatz stören ein harmonisches Familienleben. Und Ausbeutung mit einem Mindestlohn der nicht zum Leben reicht ist bei uns allgegenwärtig.