Rezension

Lesbar, aber mehr nicht.

Valhalla - Thomas Thiemeyer

Valhalla
von Thomas Thiemeyer

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

2015. Spitzbergen – der nördlichste Siedlungspunkt der Menschheit. Eine Welt aus Eis und Schnee, überschattet von vier Monaten Polarnacht. Dort plant Archäologin Hannah Peters, geheimnisvolle Strukturen unter dem arktischen Eis zu untersuchen: Das Abschmelzen der Gletscher hat mutmaßlich Fundamente eines mythischen Nordreiches zutage gefördert. Doch Hannah ist nicht die Erste, die diese Ruinen erkundet ...

1944. Im annektierten Norwegen, fernab jeder Siedlung, reift ein Projekt, das grauenvoller ist als alles, was Menschen je ersonnen haben. Eine biologische Zeitbombe, verborgen unter dem ewigen Eis. Ihr Codename: Valhalla. 

(Quelle: Droemer-Knaur)

 

Meine Meinung:

Gleich als erstes eine Entwarnung - dies ist zwar der 3. Teil um die Wissenschaftlerin Hannah Peters, aber die anderen Bücher muss man nicht vorab gelesen haben, um hier rein zukommen. Es gibt im Buch nur 2 oder 3 kurze Erwähnungen, das die Protagonisten schon andere Abenteuer bestanden haben, sind aber nicht für die Geschichte wichtig.

Ich lese gern Thriller in den es um spannende Abenteuer geht und um Wissenschaft. Dabei ist mir egal um welchen Zweig der Wissenschaft es geht. Wobei Archäologie und auch Medizin sehr interessante Möglichkeiten bietet, die immer wieder gern genutzt werden. So auch hier.

Das größte Problem, mit dem sich die Autoren dabei auseinandersetzen müssen, ist - wie viel Fachwissen ist genug um auch dem Laien, die Geschichte verständlich zu machen und wann ist es zuviel und der Leser langweilt sich. Ein gutes Beispiel für den 2. Fall ist Dan Brown mit "Inferno". Nachdem ich das Buch gelesen habe, hätte ich locker eine Prüfung in Kunstgeschichte machen können. Das ist zu viel. Hier ist es fast zu wenig. 

Thomas Thiemeyer geht zuwenig auf die Ruinen ein. Meine Kopfkino wollte sich einfach nicht einstellen. Die Hintergründe blieben immer blass und verschwommen. Ich kann mich nicht vorstellen, das eine Archäologin wie Hannah Peters einfach so hindurch gerannt wäre, egal was ihr Ziel ist. Und damit kommen wir auch zu meinem größten Kritikpunkt - Oberflächlichkeit. Die ganze Geschichte bleibt sehr oberflächlich, egal ob Schmerz, Liebe, Freude, Angst - nichts kommt beim Leser wirklich an. Die Geschichte ist zwar gut geschrieben und  man fliegt nur förmlich so durchs Buch, doch da keine Emotionen aufkommen, fehlt auch die richtige Spannung die für mich so ein Buch ausmacht. Das hat mich etwas enttäuscht. Hier wäre etwas mehr sicher mehr gewesen. Die ganze Geschichte läuft einfach zu glatt ab. Es gibt keine Überraschenden Wendung. Was schon allein die Tatsache sagt, das meine Lieblingszene in diesem Buch die mit dem Eisbär ist. Als der Autor beschreibt, wie der Bär seine Umgebung beschreibt, seine Natur, sein Leben. Da habe ich sowas wie Herzblut des Autors verspürt. Davon hätte ich gern in der Geschichte noch mehr gehabt. 

Schade, hier wurde viel vertan. So ist zwar eine lesbare Geschichte entstanden, aber nichts was im Gedächtnis bleibt.