Rezension

Lesenswerte Hommage

Spock und ich - William Shatner, David Fisher

Spock und ich
von William Shatner David Fisher

Bewertet mit 5 Sternen

Seit über 30 Jahren bin ich Star Trek Fan, "meine" Serie war dabei immer die originale aus den 60ern, aus dem einfachen Grund, dass es nur die gegeben hat, als ich mit schauen begonnen habe. Meine Lieblingsfigur war und ist bis heute der (Halb-)Vulkanier Mr. Spock, gespielt vom leider vor drei Jahren verstorbenen Leonard Nimoy. In den letzten Jahren durfte ich an Conventions einige Star Trek Schauspieler persönlich erleben, Leonard Nimoy gehörte leider nicht dazu. In "Spock und Ich" blickt William Shatner (Captain James T. Kirk) zurück auf die langjährige Freundschaft zwischen den beiden Schauspielern und was er von Nimoys Leben aus dessen Erzählungen weiss.

William Shatner wählt dabei den Stil einer Erzählung, verwendet oft die Ich-Perspektive und spickt die Biografie nicht nur mit den Randdaten, sondern auch mit vielen kleinen Anekdoten, die er entweder selbst miterlebt oder von Leonard Nimoy erzählt bekommen hat. Viele der im Buch enthaltenen Informationen waren mir bekannt, aber ich habe auch einiges an Neuem erfahren. William Shatner erzählt dabei so lebhaft, dass das Buch selbst ganz ohne neues Wissen immer noch unterhaltsam wäre. Shatner hat den Ruf, arrogant, überheblich und egozentrisch zu sein, geht aber in Szenen, die auch ihn betreffen, immer recht selbstkritisch zur Sache. Er hält oft fest, dass er eine Situation zwar anders gesehen habe, aber es durchaus sein könne, dass er beispielsweise rumgebrüllt oder sich in den Mittelpunkt gestellt habe, und schämt sich auch nicht zuzugeben, dass er zu Beginn gnadenlos eifersüchtig auf Leonard Nimoys Erfolg bei den Fans war.

Wie es bei Biografien üblich ist, ist das Buch grundsätzlich linear aufgebaut, beginnend mit der Kindheit und bis zum Tod fortlaufen. Ab und zu springt William Shatner in der Erzählung allerdings etwas nach vorne oder hinten, wenn es thematisch passt. Zu einem grossten Teil befasst sich das Buch natürlich mit dem Berufsleben Leonard Nimoys, dass seit seiner Kindheit einen grossen Platz eingenommen hat und schlussendlich auch zu einer langjährigen Entfremdung mit seinem Sohn geführt hat. Das Privatleben scheint für Nimoy eher Nebensache gewesen zu sein (oder vielleicht hat er auch einfach Shatner nicht so viel darüber erzählt).

In der Buchmitte sind einige Schwarzweissfotos enthalten, die Nimoy alleine oder mit Shatner zeigen.
 

Mein Fazit

Lesenswerte Hommage an einen beeindruckenden Mann.